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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 318
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0176
Johann Bernhardt Mayer, geb. 9. 7. 1721 Herrenberg, gest. 21. 10. 1793 Wolfach7.
Seit 1742 Hüttenschreiber, 1750 Bergmeister in Wittichen, belieferte laut einer Consigna-
tion datiert „Farbmühl Wittichen den 26. Aprill 764" die Markgräfin mit 25 „Stufen,
welche gegenwärtig in dem Fürstenberg, brechen und zwar in dem Kinzingerthal".

Heinrich Ernst Sapit, gest. 5. 6. 1767 Hasel8. Evangelischer Pfarrer in Bickensohl,
später in Hasel. Sandte im Spätjahr 1763 dem Prorector Bechtold Gottlieb Deimling
(1711—1773) in Pforzheim ein Stück „in der Gegend Bickensohl gegrabenen Steinernen
Schatz", ein „Cornu fossible". Deimling, der das Stück dem Markgrafen überbrachte,
schrieb daraufhin am 18. November an Sapit, daß dieser sich „durch das Landkutschen
Rumpeln, in viel 1000 vermehret" und weiter: „Deßwegen möchten der . . . Margg. Durchl.
gantze Stücke, so groß als mögl. mit der gantzen Ründung haben; sie müßen aber, beym
transport, wohl eingemacht werden, sonst zerfallen sie. Ferner soll eine genaue Beschreibung
beygelegt werden, wann, u. wo der Fund geschehen? Wie viel Fuß lang das gantze
Stück gewesen? item, wie dick? u. ob oder wie viel es sich von einem Ende, biß zum
andern, zugespitzt habe? in was für einem Erdreich es gelegen, u. wie tief? Was die
Bauern daraus machen, u. was die physici davon halten?"

Daraufhin schrieb Sapit am 26. November an die Markgräfin: „Euer Hochfürstlichen
Durchlaucht übersende hiermit in tiefer Unterthänigkeit, auf Veranlaßung des Prorector
Deimlings von Pforzheim, etliche Stück von einem in hiesigem Bann gefundenen, soge-
nandten cornu fossile, oder was es sonst seyn mag, in Höchst Deroselben Naturalien-
Cabinet, mit folgendem unterthänigsten Bericht:

1. Daß dasselbe im verfloßenen Monath Maii dieses Jahres allhier im Bickensohler
Bann in einem Hohl Weeg im Berge gefunden worden seye: und daß es

2. Ohngefähr 8 Französische Schuh lang, wie auch

3. Anderthalb Schuh dick in der Peripherie gewesen, wo es am dicksten war. Auch
ist dasselbe

4. An einem Ende so dünn als ein kleiner Finger zugespizet; an dem andern Ende
aber, allwo die Dicke, wie obengemeldet, anderthalb Schuh war, ganz breit.

5. Die Laage desselben war in einer mit kleinen Steinen melirten gelblichten Erde,
wie aus einem der größesten hier beyliegenden Stüke erhellet. Lag übrigens 4 Schuh tief
in der Erde, und würde noch nicht gefunden worden seyn, wann das Waßer das Erdreich
am Berg des HolWeeges nicht abgespühlet hätte. Es haltens endlich

6. Die hiesigen Einwohner, welche vor ohngefehr 8 Jahren ein eben dergleichen
Stück gefunden, und in die Apotheken hin und wieder, sonderlich nach Colmar verkauft
haben, vor das sogenandte Cornu fossile. Etliche Physici aber, mit welchen ich davon
geredet, sagen, es seye eine terrificirte Worzel eines Baumes.

Sollten mir künftig noch andere dergleichen Curiosa naturae zu Gesicht kommen;
so werde alsdann, mit Eurer Hochfürstlichen Durchlaucht gnädigster Erlaubnis, nichts
ermangeln, solche zu HöchstDeroselben hohen Händen unterthänigst einzusenden."

Johann Philipp Sonntag, geb. um 1728, gest. 25. 2. 1801 Lörrach, Forstverwalter in
Kandern, dann Burgvogt und ökonomierat in Lörrach, schrieb am 1. 12. 1781 an die
Markgräfin: „Euer Hochfürst. Durchlöicht wird mein Tochtermann der Rechnungs Rath
adj. Gerstner9 3 Stück Steine unterthänigst präsentiren, welche Fritz Sturm ein Bürger
von Hüsingen Röttier Ober Amts, ohnweit Höllstein, ebenfalls zu diesem Ober Amt
gehörig, in einem durch entstandenes großes Gewässer, von einer Anhöhe herabgeworfen
wordenen Schutt, gefunden und mir übergeben hat. Das kleinere einem Meer Schnede
ähnliche Stük, hat er in meiner Gegenwart aus der einen Wand des Grabens, aus
Schiefer Lett, ausgenommen. Diese Art von Steinen, habe ich in hiesigen Gegenden noch
niemalen gesehen. Das machet mich so dreister, Euer Hochfürstl. Durchlöucht selbige
unterthänigst zu Füßen zu legen. Ich werde mich sehr glücklich schätzen, wann Sie
eines Platzes in Höchstderoselben Naturalien Cabinet würdig gefunden werden . . .".

Carl Ernst Ludwig Freiherr von Stetten, geb. 8. 8. 1722, gest. 26. 4. 1775, Oberforstmeister
und Oberbergwerksinspektor in Kandern, schrieb am 24. 11. 1771 an die Markgräfin
: „Euer Hochfürstlichen Durchlaucht gnädigsten Befehl von denen Gypsarten
die ohnweit Bürglen gefunden werden sollen, durch baldige Gelegenheit einige zu
Tischplatten taugliche Stücke, oder einstweylen nur kleinere Proben einzulüferen, allso-
gleich und auf das sicherste unterthänigst zu befolgen, habe mich gleichbalder nach
Bürglen begeben, um dißfalls der Anleitung des Herrn Pr. Probsts nachzugehen. Mit
Freude erfüllt Euer Hochfürstlichen Durchleucht durch diesen Anlaß seine Ehrfurcht
demüthigst bezeugen zu können, hat derselbe zwey allbereits fertige Tischblatt von solchem
Gyps alsbalder dazu gewidmet Höchstdenselben damit unterthänigst aufzu-

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