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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 1/2.1976
Seite: 64
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-01-02/0066
Über den Produktions- und Erholungswert
unserer Landschaft

Von H. Muser

Einleitung

Aus der stürmisch fortschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung der Nachkriegszeit
ergaben sich in bezug auf Gestaltung und Pflege der Landschaften in
allen hochzivilisierten Ländern eine Reihe von Problemen, deren zweckmäßige
Behandlung für eine weitere gedeihliche Entwicklung dringend erforderlich ist.
Dies trifft auch für unser Markgräflerland zu. Es handelt sich dabei grundlegend
um die Einrichtung der Landschaft für eine moderne rationelle Bewirtschaftung
mit einer entsprechenden Produktivität, und in Verbindung damit um die Erhaltung
oder Verbesserung ihres Erholungswertes.

Der Produktionswert muß letzten Endes als Existenzgrundlage der Nutznießer
und Pfleger unserer Landschaft, also in der Hauptsache der landwirtschaftlichen
Bevölkerung betrachtet werden.

Der Erholungswert ist in weitestem Sinne eine Angelegenheit der gesamten
Bevölkerung. Wenn wir an die Reinerhaltung von Luft und Wasser denken, dann
sind dies natürlich grundlegend wichtige Faktoren zur Erhaltung und Konstituierung
der „Lebensqualität" der gesamten Bevölkerung. Durch den Zivilisationsmüll
unserer Zeit ist der Erholungswert in manchen Gegenden weitgehend gefährdet.
Die Verhütung der sog. Umweltverschmutzung ist für viele Landstriche zu einem
schwerwiegenden Problem geworden.

Es bedarf wohl erheblicher Bemühungen aller zuständigen Instanzen — der
Kommunen, Kreise usw. — sowie aller Beteiligten, die Landeskultur, d. i. die Art
der Nutzung der Landschaft als Produktionsbasis und als Erholungsraum zweckmäßig
in die weitere Entwicklung einzuorden.

Die Landeskultur des Markgräflerlandes

In dem „Geschönten Land" des Dichters, vom Hornfelsen bei Grenzach bis
zum Schönberg bei Freiburg, zwischen den Bergen des Schwarzwaldes und dem
Rhein, entwickelte sich schon sehr früh in der Geschichte unserer Landschaft eine
sorgsam gepflegte Landeskultur. Mit ihren Erzeugnissen bildete sie lange Zeit
da$ wichtigste Wirtschaftspotential des Bereiches.

Aufgrund ihrer natürlichen Gestaltung bietet die Landschaft die Möglichkeiten
für einen Ackerbau mit vielfältigen Ackerkulturen, für Wiesen auf hierzu geeignetem
Gelände und für den Weinbau, der auf besondere Standortbedingungen angewiesen
ist, neben dem Wald (s. Plan-Ubersicht).

Die Struktur der Landschaft ist das Ergebnis eines grandiosen Entwicklungsprozesses
unserer Erdgeschichte im Verlauf von vielen Millionen von Jahren. Die
Hauptverwerfung, die von Grenzach bis Freiburg nahezu geradlinig von Süden
nach Norden verläuft, bildet in der Hauptsache die Grenze zwischen dem Hochgebirge
mit dem Wald, dem davorliegenden Hügelland mit den landwirtschaftlichen
Kulturen und dem Weinbau.

Die Ebene in wechselnder Breite, vor dem Hügelland bis zum Rhein, liegt
auf einer Meereshöhe von rund 200 m ü. NN. Die höchsten Kuppen des Hügel-

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