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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 3/4.1976
Seite: 375
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-03-04/0193
Ring und Umstand, besagt die genaue Lesung und Wiedergabe der Urkunden im Originaltext
:

1) Urkde. vom 8. Sept. 1276: Markgraf Heinrich von Hachberg, „Lantrichter in Brisgowe",
bestätigt am „offinin lantage ze Brambach" (Brombach) der Stadt Freiburg und ihren
Bürgern „ire vriheit" . . . (Befreiung von fremden Gerichten); danach auch „im offine
lantgericht ze Ofmänningen" (= Offnadingen bei Kirchhofen), „mit rehtier, urteilde,
da viel eidelre (edle) lut warin, ritter, burger, vude öch geburon" (Bauern), (aus: Schreibers
Urkundenbuch der Stadt Freiburg; 1828).

2) (Nach der Fotokopie der Orig. Urkunden: GLA 21/242 u. 21/257); 1309; Okt. 13: Vor
dem „Lantgericht ze Sliengsn", dem Hofrichter des Römischen Königs Heinrich (VII. v.
Luxemburg), dem Edlen H. Graf Heinrich von Spanheim, anstatt des Markgrafen
Rudolf von Hachberg, Landgraf im Breisgau, erschien Joh. v. Endingen, um ein Urteil
über den Besitz eines Hofes in „vechtingen" (Jechtingen a. K.) zu erhalten. Zeugen
waren fast ausschließlich Angehörige des benachbarten niederen Adels.

3) (Nach der vorliegenden Urkd. Kopie: GLA 21/369; (= Abschrift der Orig. Urkde. v.
1356 in Basel i. J. 1481): 1356; VII, 2.: „. . . an einem offenen Lantage ze Tannenkilch
uff der Herrschaft eygen saß Vogt Gerweg" als Pfleger und Amtmann, auf Geheiß des
Markgrafen Otto „in gerichts wyß im offenen Gerichte", welches den Verkauf des
Widdumshofes mit Gütern und des Kirchensatzes zu Riedlingen an die Johanniter in
Freiburg um 600 fl tätigte.

Vor diesem erstmals 1356 im südlichen Breisgau bei Tannenkirch genannten Landgericht
in der Landgrafschaft „Susemberc" wird das am 8. Sept. 1278 zu Brombach an der Landstraße
, von Markgraf Heinrich von Hachberg und Landgraf zu Sausenberg einberufene
„offene Landgericht", und dann das im Jahre 1309 zu Schliengen, bei dem Graf Walraf
zu Thierstein im Namen des Markgrafen Rudolf von Hachberg-Sausenberg „am lantage"
zu Gericht saß (Schöpflin, HZB; 5, 332) erwähnt.

Von Brombach und sicher auch von Schliengen und Tannenkirch wurde seit 1392, spätestens
im 15. Jahrhundert das Landgericht der „Sieben" auf den Kapf vor die Burg Rötteln,
also in die Nähe der Residenz der Markgrafen und der Landvogtei gezogen, wo es
sodann bis zu seiner Auflösung nach dem 30jährigen Krieg, zuletzt immer unter dem
Vorsitz des Landvogtes, gewirkt hat.

Auch der „Landtag", die Versammlung der „Landschaft" und der Landes-„Ausschuß",
die seit 1450 nachgewiesen sind, und auf dem Susenhard öffentlich tagten, trafen sich
später zu Sulzburg wie auch in der Röttier Vorburg, die Mannschaft zur Huldigung, wie
am 27. Aug. 1709 auch auf der „Kalten Herberge". (Schü.)

Glückwünsche

Unser verehrter Mitarbeiter Alban Spitz wurde 70 Jahre

„Originell sein wollen, taugt nichts. Die originelle Art muß in einem sein, man muß
sich so geben, wie man wirklich ist."

Der Mann, der dies in seinem jüngsten Buch „Dies und Das; Erinnerungen, Bilder
und Gedanken" schreibt, hat diese Wahrheit siebzig Jahre lang gelebt. Alban Spitz, am 6.
April anno 1906 in Minsein auf dem Dinkelberg geboren, ist seiner Heimat treu geblieben
und seiner ureigenen Wesensart. Der „malende und schreibende Sonderling", als den ihn
viele seiner Nachbarn betrachten, würde sich selbst wohl kaum als Künstler oder Dichter
bezeichnen. Dazu ist er zu bescheiden. Wenn aber Kunst und Dichtung als Schöpfungskraft
, eben als originell, betrachtet werden, dann ist Alban Spitz ganz oben auf dem
Parnaß zu finden. Albans Bilder und Holzschnitte sind unverwechselbar, er hat sich
nie einer Modeströmung hingegeben, „ismusse" sind ihm fremd. So wie er ganz sich
selbst ist, so stellt er sich auch dar, als Teil der ihn umgebenden und ausfüllenden Heimat.

Spät erst hat Alban (niemand nennt ihn auf dem Dinkelberg mit dem Familiennamen)
die Ernte seines Schaffens in Ausstellungen und Werken weitergegeben. Er hat im Tiefsten
sein ganzes Leben lang um der Arbeit selbst willen gemalt, holzgeschnitten und gedichtet.
Auf äußeren Ruhm war der verinnerlichte und einfache Mensch nie erpicht. Freundschaft
galt ihm stets mehr als öffentliche Anerkennung. Ein guter Freundeskreis, der sich um
ihn und seine lebensfrohe, tapfere Frau Tina bewegt, schenkt ihm Freude und Achtung.

Alle, die zu diesem Kreis gehören dürfen, wünschen dem kraftvollen Siebziger weiter
ein frohes Herz, gute Gesundheit und eine ungebrochene Schöpfungskraft in das achte
Lebensjahrzehnt hinein. Gerhard Jung

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