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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 3/4.1976
Seite: 379
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-03-04/0197
Bücher und Zeitschriften

Neue Burgenkarte für die Schweiz und das angrenzende Ausland

Schon vor Jahrzehnten hat der 1927 gegründete „Schweizerische Burgenverein" eine
Burgenkarte herausgegeben. Doch diese genügte den heutigen Ansprüchen in keiner Weise
mehr, so daß man 1965 den Entschluß faßte, eine ganz neue Karte zu edieren. Blatt 1
dieses großartigen Kartenwerks wurde nun vor kurzem auf einer in Basel abgehaltenen
Pressekonferenz vorgestellt. Dabei zeigte sich, daß neben den nordwestschweizerischen
Objekten auch die südbadischen Burgen bis Freiburg im Norden und Waldshut im Osten
mitberücksichtigt worden sind.

In dieser neuen Karte sind nicht nur die erhaltenen Burgen und Schlösser erfaßt,
sondern alle auffindbaren Ruinen und Burgstellen sowie die römischen Wachtürme und
die ur- und frühgeschichtlichen Anlagen. Allein schon Blatt eins dieser Burgenkarte enthält
1344 Objekte, von denen sich 821 auf schweizerischem, 400 auf französischem und
123 auf deutschem Gebiet befinden. Es verwundert deshalb nicht, daß der Schweizerische
Burgenverein mit seinen ehrenamtlichen Helfern etwa 10 Jahre brauchte, um mit Hilfe der
Eidgenössischen Landestopographie Blatt 1 des auf 4 Blätter berechneten Kartenwerkes
herauszubringen. Hans Suter, der verdienstvolle Redakteur der Burgenkarte, berichtete
auf der Pressekonferenz über die oft großen Schwierigkeiten, die sich bei der Feldforschung
stellen. Viele Wehranlagen, Ruinen und kaum mehr feststellbare Burgstellen mußten in
mühsamen Begehungen und durch Rückfragen bei der Bevölkerung überhaupt zuerst
einmal aufgefunden werden. Dann folgte die Beschreibung des Objektes und dessen Skizzierung
im sogenannten Feldbuch. Dieser Feldforschung gingen aber natürlich gründliche
Studien der Literatur und eine umfassende Befragung der Archivare und Denkmalspfleger
voraus.

Um die Karte nicht zu unübersichtlich zu machen, wurden ihr in einem besonderen
Heft noch 38 Spezialkarten beigegeben. Diese enthalten die detaillierten Grundrisse der
ehemaligen Befestigungen größerer Siedlungen, z. B. von Augusta Raurica, Basel, Beifort
und Freiburg i. B.

Eine Broschüre von 104 Seiten gibt außerdem von jedem der 1344 Objekte eine Beschreibung
mit Baudaten und eine kurze Darstellung seiner Geschichte. Die genauen
Koordinatenangaben erlauben mit Hilfe des beigelegten Koordinatenmessers die Identifizierung
der gesuchten Objekte auf jeder Landkarte, unabhängig von deren Maßstab.

Der Präsident des Schweizerischen Burgenvereins, Professor Meyer, würdigte in einer
Ansprache die große Bedeutung dieser neuen Burgenkarte, die für den Fachmann genauso
nützlich sei wie für den Laien, der gerne Burgen und Ruinen besucht. Hinter den Burganlagen
werde ja fast immer ein historischer Tatbestand sichtbar, der sich z. T. noch heute
auswirkt. Professor Meyer bezeichnete diese Karte als in Europa einzigartig und dankte
der Eidgenössischen Topographie für ihre Hilfe und die hervorragende Edition.

Auf dem bebilderten Umschlag befindet sich neben vier schweizerischen und einer
französischen Burganlage auch die Ruine des Röttier Schlosses, woraus wiederum der
grenzüberschreitende Charakter dieser Burgenkarte sichtbar wird. Stichproben im südbadischen
Raum beweisen, daß alle geschichtlich bedeutsamen Burgen und Wehranlagen
erfaßt worden sind.

Besonders zu loben ist die Übersichtlichkeit der Karte, die in farbigem Blaßdruck gehalten
ist. Die Objekte werden dagegen durch violette Eindrucke sehr gut hervorgehoben
, wobei die zwanzig verschiedenen Signaturen angeben, um was für eine Art von
Burg oder Wehranlage es sich handelt.

Da das Gebiet um Basel ein richtiges Burgenland ist, lohnt es sich für jeden historisch
interessierten Wanderer der Grenzecke ganz besonders, dieses hochinteressante und
einzigartige Kartenwerk zu erwerben.

Die im Maßstab 1:200 000 gehaltene Karte kann zusammen mit den 38 Spezialkarten
und der Broschüre mit den Öbjektbeschreibungen bei der Eidgenössischen Topographie,
CH 3084 Wabern oder über den Buchhandel bezogen werden. Die ehrenamtliche Tätigkeit
der Helfer des Schweizerischen Burgenvereins ermöglichte den für dieses Kartenwerk recht
niedrigen Preis von 16 Franken.

Dr. Erhard Richter

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