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Aus dem Tagebuch des Comte de Signier, adliger Jäger (Chasseur noble)
Donnerstag, 21. Mai 1795: Wir haben uns in unserem neuen Lager eingerichtet,
das ganz nahe am Rhein zwischen Neuenburg und Steinenstadt liegt; seine
Position ist erbärmlich und sehr ungesund. Doch wir haben die Annehmlichkeit,
nahe bei uns einen Wald zu haben, der uns bei der großen Hitze schützt. Hinter
unserem Lager dehnt sich eine weite Ebene, die sich bis zu den Gebirgen des
Breisgaues ausdehnt, die uns einen prächtigen und mannigfaltigen Anblick bieten.
Ich erkenne die Plätze, an welchen ich gewesen bin und wo wir während drei'
Jahren untergebracht waren. Ich bin auf den Höhen bei Schliengen spazieren gegangen
, um den oft gemeinsam geschauten Blick zu genießen.
Samstag, 23. Mai 1795: Ich bin in einem hinter dem Wald gelegenen Lager
bei dem Dorf Hertingen, wo wir uns gestern niedergelassen haben. Seine Lage
gefällt mir viel besser als diejenige des Lagers, das wir verlassen haben. Es befindet
sich links der großen Straße von Schliengen nach Basel, bei „Karlsberg"
(Kalte Herberge), der letzten Poststation, die wir erreichen. Das Land, das ich
erblicke, ist unermeßlich und die Sicht erscheint mir so schön, daß ich nicht
Einzelheiten schildern möchte. Ich kann nur sagen, daß ich von meinem Zelt aus
ein kleines Abbild der Schweiz habe und Partien dieser schönen Gebirge sehe, die
sich mit den Wolken zu verschmelzen scheinen, die mit ewigem Schnee bedeckten
Gletscher, die je nach den von der Sonne beschienenen Partien in wechselnden
Farben erscheinen.
Wir werden nahe dem Rhein unseren Dienst tun. Das 1. Bataillon, das uns in
unserem letzten Lager gestern ersetzt hat, bewacht den Bereich des Rheins und
seiner Umgebung. Es müssen viel weniger Truppen in diesem Gebiet sein, da
unsere kleine Armee ein so ausgedehntes Gebiet zu besetzen hat. Der Prinz von
Conde ist gestern in seinem Hauptquartier (Müllheim) eingetroffen.
Dienstag, 16. Mai 1795: Diesen Morgen sind wir in unsere alte Stellung des
Lagers Steinenstadt zurückgekehrt; wie man uns gesagt hat, soll uns ein Bataillon
des Regiments de Preiss ersetzen . . . Ich vermisse sehr das alte Lager mit seiner
Bürgeln, von der St. Johannisbreite aus. Stich von ]. Schütz. Lith. von C. R. Gutsch in
„Das Badische Oberland" von Pfarrer J. J. Schneider. Lörrach, Verlag Gutsch 1840
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