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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 90
(PDF, 42 MB)
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allem aber seine von ihm angelegten und bewirtschafteten Reben in den besten
Lagen am Schloßhang und seinen 5 Jucherten großen, wohlgepflegten Schloß -und
Gemüsegarten, seine neue Uferbefestigung am Rhein, die Gipsgruben mit ihrer
Mühle im Bamlacher Bann, die ihm in wenigen Jahren einen schönen Erfolg versprachen
. Aus dem Offizier und Kriegshelden ist nun ein guter Hausvater und
Landmann geworden. Am 13. September 1819 schreibt er: „Ich bin ein guter Bauer
mit der Kraft der nahen Heilquellen geworden und bin derzeit mit dem Umbruch
und der Verbesserung des Rheinweiler Gutes beschäftigt". Er begab sich oft
und gern mit seiner Frau zum Einkaufen nach Basel. Dabei erwies sich seine Vorliebe
für diese heimelige Stadt, welche „inzwischen höflicher geworden und nicht
mehr nachtragsam sei, also wohl die Affäre Hüningen (Besetzung der Schusterinsel
) vergessen hat.

Gekrönt wurden sein Mannesglück und sein Erfolg durch die Ernennung zum
„Pair von Frankreich" im Jahre 1819 durch König Louis XVIII. in Paris. Doch
die Stadt seines Ruhms konnte ihn nicht lange halten; mit neuen Orden und Ehren
kehrte er bald wieder zu seinem Weingarten an den Rhein zurück. Von dort aus
unternahm er viele Ausflüge über den Rhein zu seinen lieben Elsässer Landsleuten
. In Klein-Landau lebt noch eine alte Verwandte des damaligen Försters
Nußbaumer, welche voll Stolz ein Kaffi-Chrüsli zeigt, aus der den Rapps bei
ihrem Besuch im Forsthaus der Kaffee kredenzt worden sei.

Neben der hervorragenden Tapferkeit zeichnete weiterhin den einstigen Soldaten
eine unbedingte Treue zu seinen Waffengefährten wie zum verbannten
Napoleon, seinem Feldherrn und Kaiser, und zum König Maximilian von Bayern,
seinem ehemaligen Adjudanten aus: Seinem Freund Wilhelm von Türkheim
bestätigt er in einem seiner Briefe: „Mein lieber Wilhelm, ob im Dienst oder auf
Wartegeld gesetzt, Sie bleiben einer der schätzenswertesten Soldaten, die ich je
kennenlernte".

Das alte Rotberger-Schloß mit der Kapelle etwa um 1900; davor der Rebhang, den Rapp
seinerzeit angelegt hat. Auf dem Waidling werden Angehörige der Rotberg-Familie über
den Rhein gefahren. (Nach einem bald verblichenen Foto von Frh. W. K. v. Rotberg)

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