Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 96
(PDF, 42 MB)
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rungen; mehrere 100 Tannenbäumchen, über 300 Fahnen, deutsche, badische,
französische und englische, schmückten den Ort. Es wurden 5000 Ellen schweres
Seidenband in französischen und badischen Hausfarben gebraucht. Die ganze
Straße von der Kapelle bis zur „Sonne", wo sich die hohen Herrschaften schon
einige Wochen aufhielten, war mit köstlichen Teppichen belegt. Die Kirche selbst
war auf das geschmackvollste und reichste decoriert.

Am Freitag abend verkündeten Böllerschüsse das kommende Fest; den hohen
Herrschaften wurde ein Ständchen mit Musik und Fakelzug von den dortigen
Bewohnern gebracht.

Am Samstag in der Frühe weckten Böllerschüsse. Um 3/4ll Uhr bewegte sich
der Zug vom Gasthof „zur Sonne" in die Kirche, wo derselbe von der Kapelle
des bad. 5. Infanterie-Regiments mit einem vorgetragenen Choral empfangen
wurde. Hierauf fand die Trauung auf feierlichste Weise statt. Nachher folgte das
Hochamt. Unter den vielen hohen Hochzeitsgästen bemerkte man Uniformen von
hohen Offizieren. Die Damen-Toiletten überboten allen noch nie gesehenen Reichthum
und alle Pracht. Nach beendigtem Gottesdienst spielte vor der Kirche die
erwähnte Kapelle und der ganze Zug bewegte sich, die Musik an der Spitze, in
den Gasthof zur „Sonne", wo dann das Dejeuner eingenommen wurde. Vor dem
Wirtshause angekommen, wurde Halt gemacht und die ganze Gesellschaft von
einem Photographen aufgenommen. Die Militär-Musik mit ihren herrlichen Klängen
vergnügte den ganzen Nachmittag die übergroße neugierige Volksmenge von
Nah und Fern.

Am Sonntag morgen weckten wieder Böllerschüsse. Nach beendigtem Gottesdienst
folgte die Volksbelustigung im Freien mit Tanz, an welcher sich die hohen
Herrschaften auf das Herablassenste und Liebenswürdigste betheiligten. Eine
ungeheure Menschenmasse aus den umliegenden Orten, besonders aus dem Elsasse,
auch aus weiter Ferne durchwogten die Straßen. Man glaubte sich an einem
Meßtage auf die Rheinbrücke in Basel oder auf die Kaiserstraße in Freiburg

Die silberne Empire-Tasse von Rapp im „Rotberger Hof zu Rheinweiler,
im Besitze von Frh. W. K. v. Rotberg. (Aufn.: Schü.)

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