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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 100
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0102
Portrait des 39jährigen Generals
Rapp nach einem Gemälde von
Jean-Jacques de Loose; 1810.
Original im Historischen Museum
zu Rastatt. (Kopiert nach: Un
Portrait medit du General Rapp
von Paul Martin).

Pferde) an der Spitze der russischen Gefangenen tummelt, die in dieser blutigen Schlacht
besiegt wurden.

Wir geben eher dem Gemälde von Loose den Vorzug, das weniger prätentiös und
bescheidener ist, dafür aber lebensechter, vor Augen geführt von der Hand eines kaum bekannten
Hofmalers, der nichts anderes anstrebte als die treffende Ähnlichkeit und die
liebevolle Genauigkeit der Kleidung und Ausstattung im Detail.

Woher aber stammt dieses einzigartige Bild? Es gehörte zweifellos zu den Beständen
des kleinen Schlosses in Rheinweiler, dessen Besitz Rapp (seiner Ehefrau seit 15. Jan 1815)
der Albertine von Rotberg-Rheinweiler 1817 überschrieb. Aus diesem Bild betrachtet uns
ganz der tapfere Soldat, der Befehlshaber, der vorbildliche Verteidiger von Danzig im
Jahre 1813, welchem der König von Bayern mit seinem Brief von München vom 15.
August 1811 seine Truppen, insbesondere das 14. bayerische Infanterieregiment anvertraute
und ans Herz legte: „Ich empfehle es Ihrem Wohlwollen und Ihrer besonderen
Fürsorge, mein lieber Rapp, . . . das Offizierskorps und die Soldaten sind hervorragend.
Ich bin glücklich, mein lieber General, sie unter einem Chef wie Ihnen zu sehen:
(auch im Original in Deutsch) und noch dazu ein Elsässer!"

Anmerkung:

Der Verfasser, Paul Martin, vermutet nur teilweise zu Recht, daß dieses Rapp-Portrait
aus den Beständen des Rheinweiler Schlosses stammt. Nach Rapps Tod, 1821, dürfte seine
Witwe Albertine v. R. das Bild vor ihrer 2. Eheschließung am 19. Mai 1830 mit dem
britischen Herzog Georg Drummend von Melfort ihrem Bruder Eduard Anselm (1799—
1884) übergeben haben, da ihre beiden Kinder aus der Ehe mit Rapp schon gestorben
waren. Eduard Anselm war seinerseits seit 7. Juli 1829 mit Adele Julia (10. Jan. 1812 —
28. Sept. 1880) verheiratet, der Tochter Rapps aus dessen „morganatischer" Ehe mit der
Danziger Kaufmannstochter Julie Böttcher, von der er außerdem noch einen sehr geliebten
Sohn, Jean, hatte, der kinderlos später in der Fremdenlegion fiel.

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