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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 126
(PDF, 42 MB)
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Als Besoldung wurden ihm 33 fl, 3 Saum Wein, 4 Sack Mischelf nicht, 100
Wellen zugesagt4).

Quellen und Anmerkungen:

1) GLA 69/v. Rotberg A. (Reg. m 49); 1470; Sept. 28.

2) Sh. Schär, Werner: Hertingen. Das Markgräflerland, Jgg. 1966, H. 1 S. 7

Der Sohn dieses G. F. L. Zollikofer war Joh. Caspar Z. (1737—1799), der Erbauer des
großen Hauses gegenüber dem Hertinger Pfarrhaus, des heutigen Rathauses. Der Enkel,
Gg. Lud. Z. (1770—1853) hatte als Arzt im J. 1823 das Egringer Dinghof-Anwesen,
den heutigen „Rebstock", erworben und eingerichtet; sh. Initialen über dem Eingang
der Wirtschaft!).

3) GLA 69/v. Rotberg U 37a; 1772; April 1. (Reg. m 38)

4) GLA 69/v. Rotberg A. U 19; 1804—1809 (Reg. Dienst m 144).
Literatur-Hinweise Sick, Dr. Walter: Die Familie von Rotberg, Das Markgräflerland;
Jgg. 1963; H. 1. S. 23 ff.

Böser, ].: Das ehemalige Reichslehen Bamlach und Rheinweiler und die Freiherren von

Rotberg; Blätter aus der Markgrafschaft, Jgg. 1917; S. 83-91.

Tscbamber, K.: Friedlingen und Hiltelingen, Hüningen; 1900, S. 149 ff, u. a. O.

3. Das Fährrecht auf dem Rhein

Im basel-bischöflichen Lehen der Herren von Rotberg ist auch das „halbe Fahr"
zu Rheinweiler enthalten *), d. h. das Recht des Fährbetriebs über den Rhein. Die
Dorfherren verliehen den Betrieb an Rheinweiler Schiffer oder Bürger: 1806 an
den Sonnenwirt Wenk, der dafür nach Abzug seiner Auslagen, für den Aufwand
des „Nähens", das Ausbessern des Fährschiffes, noch 134 fl Pacht zahlte.

Da ja keine Brücke die beiden Ufer und die zerstreuten Holz- und Weideplätze
auf den Inseln verbunden hat, war ein Fährschiff, die aus Bohlen und
Flecklingen zusammengefügte, floßartige „Platte" zur Uberfahrt der Bauern mit
Vieh und Wagen und zum Heimholen von Wellen, Heu und Streue erforderlich.
Der Transport der „Herrschaft", ihrer Bedienung, Pferde und Chaise nach Sierenz
zu den Verwandten und weiter zu den elsässischen Besitzungen, konnte ja nur
auf diesem Fährweg erfolgen; der Fährmann mußte sie unentgeltlich überfahren 2).

Als die Alliierten zum Ubergang des Heeres 1814 erst eine Schiffbrücke, danach
eine Jochbrücke bauten, nahmen sie das Fährschiff weg. Freifrau Pauline
von Rotberg, die Witwe, beklagte damit nicht nur den Verlust des Schiffes, sondern
auch den Ausfall der Gebühren. Man bot ihr als Ersatz die beiden Brücken,
die große unterhalb des Schlosses über den Groß-Rhein und die kleinere von der
Bamlacher Au, dem Jägerhaus und der Au-Mühle nach Klein-Landau, als Ersatz,
entweder zur weiteren Benutzung, zum Erheben von Brückengeld, oder deren
Abbruch zum Verkauf des Holzes an. Sie hatte sich für letzteres entschieden,
richtete den weniger kostspieligen Fährbetrieb wieder ein und verpachtete ihn
wie vordem 3).

Diese Fähre wurde nach der Begradigung des Rheins (1876) wie an den benachbarten
Uferorten am hohen Seil zwischen den beiden Borden betrieben und
ein Fährmann vom staatlichen Flußbauamt eingesetzt, der im Fährihüsli ständig
zur Verfügung war, bis Ende 1918 mit allen Brücken auch der Fährbetrieb und
damit auch die Verbindung zum benachbarten Uferland und den Dörfern drüben
gänzlich abgebrochen wurde.

Quellen:

1) GLA 69/v. Rotberg A. Revers von 1725; Okt. 10. (Reg. m 69 und 173)

2) wie 1. U 1268. 1806; XL 28. (Reg. m 122)

3) Rheinweiler war einer der 6 Rheinübergänge für die alliierten Truppen nach Frankreich
.

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