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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 138
(PDF, 42 MB)
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Vergrößerung etwas kaufen, tauschen, schenken oder sonstwie vermachen will, er das
ungestört tun darf, ohne daß ihm von unserer Seite oder von unseren Erben ein Hindernis
in den Weg gelegt wird; auf solche und ähnliche Erwerbungen leisten wir vollständig
Verzicht wie auf jedes Recht an das, was unserer Freigebigkeit entstammt. Damit
aber in Zukunft nicht von unseren Erben oder von sonst jemand in dieser Sache Schwierigkeiten
gemacht werden können, übergeben wir diese Urkunde den Schwestern genannten
Klosters, bekräftigt mit dem Siegel des ehrwürdigen Vaters und Herrn, unseres Bischofs
von Konstanz, mit unserem Siegel und dem der Bürger von Neuenburg. Wir
Eberhard, Bischof von Konstanz durch Gottes Gnade haben auf Ersuchen des genannten
Grafen unser Siegel anhängen lassen; und wir Priester Engelbert und Bürgermeister
Rüdiger, Heinrich Buhart, Bertold von Lidringen, Rudolf von Weiler, Otto von Fischingen
, Johannes Linsi, Heinrich von Esche, Burger von Neuenburg und einige andere,
die als geladene Zeugen zugegen sind, haben es ebenso gemacht mit ihrem Siegel zur
Bekräftigung der Urkunde.

Actum Nuwenburch anno domini MCCLV in vigilia Sti Bartholomaei apostoli
indictione XIII feliciter. — Zu deutsch etwa: Gegeben zu Neuenburg im Jahre des Herrn
1255 am Vorabend des Bartholomäustages. —

Graf Konrad (f 1272) soll in der Klosterkapelle des neuen Rheintaler Klosters,
die letzte Ruhestätte gefunden haben, wie auch ein Abt von Lützel.

Zu jener Zeit der Schenkung war der Sitz des Gerichts in der Stadt Neuenburg,
und sieben unbescholtene Bürger der Stadt hatten einen Gerichtsbeschluß oder
eine Urkunde mit zu unterschreiben, wie das auch zwanzig Jahre vorher geschehen
war. Damals, im Jahre 1236, verkauften die Brüder Heinrich und Rudolf
von Ovcheim (Auggen) mit ihren Frauen und Söhnen ihren Meierhof in Olsberg
(Aargau) um 150 Mark an das gleichnamige Kloster. Äbtissin dieses um 1085
gestifteten Olsberger Klosters war um 1200 eine Guta von Schliengen. Der Verkauf
geschah vor dem Stadtgericht in Neuenburg in Gegenwart von Zeugen aus
dieser Stadt. Heinrich und Rudolf wohnten schon damals in Neuenburg, wie auch
Gerung von Ovcheim und sein Sohn Heinrich, die unter den Zeugen genannt
werden. (Aus: Urkunden und Regesten über die ehem. Baseische Landvogtei
Schliengen", in ZGO, Bd. XVIII (alt) S. 484) 8).

Obschon das Olsberger Kloster bald nach seiner Gründung Lützel unterstellt
worden war und seine Frauen dem Zisterzienserorden angehörten, bestanden
keinerlei Beziehungen zum Kloster Rheintal, wie auch Herr Dr. Boner, Staatsarchivar
in Aarau, auf Anfrage bestätigt hat: Irgendwelche Beziehungen zwischen
dem Frauenkloster Rheintal und demjenigen im Fricktal habe ich bis jetzt
nicht feststellen können, obwohl ich mich schon vor Jahren intensiv mit der Geschichte
Olsbergs und ihren Quellen beschäftigt habe. — Wie oben gesagt, lagen
Rheintals Liegenschaften zwischen Schliengen und Freiburg-Waldkirch. Nachdem
das Kloster verlegt worden war, mußten die Abgaben auch vom alten Rheintaler
Klostergut zeitweilig dem Schaffner in Neuenburg entrichtet werden. 1486
wurde das Müllheimer Kloster in ein Mönchspriorat umgewandelt und kam jedenfalls
in diesem Jahr mit den drei Klosterhöfen im alten Rindel unter Arlesheim
zur Abtei Lützel, (nach andern Versionen schon 1448 oder erst 1509),
„weil die Einkünfte des Klosters nicht ausreichten".

Um das Alt-Rheintaler Klostergut

Das „Alt-Rheintaler" Klostergut, wie es nun genannt wurde, nachdem die
Äbtissin Hedwig als erste Äbtissin mit ihren Frauen in ihr neues Kloster bei
Müllheim übersiedelt war, wurde nun von drei Meiersfamilien, Erbpächtern, verwaltet
. In den folgenden Jahrhunderten gab es manche Streitigkeiten um Zinsen
und Zehnten, auch mit den Pfarrherren in Feldberg, die den Zehnten für sich beanspruchten
. Noch 1273 wurde Alt-Rheintal der 60 Juchert große Ebnet = Wald
oberhalb des Klosters vermacht. 1428 gab es Meinungsverschiedenheiten darum,
wohin von da gezinst werden solle. Die „ältesten und erbarsten von Veltperg und

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