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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 202
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0204
gau" vergleicht, wird gewisse Ähnlichkeiten feststellen, denn Quellen und Fakten haben
sich seither nicht verändert, sondern höchstens eine Erweiterung erfahren, aber er wird
auch bemerken, daß man heute — kaum zehn Jahre später — eine völlig andere Auffassung
vom Aussehen eines solchen Buches hat. Wer sich schließlich Gedanken macht, wie
man historisches Material einem modernen Publikum nahebringen kann, der erfährt hier,
daß einem solchen Vorhaben durchaus nichts Museal-muffiges anhaften muß.

Die Schriftstellerin Ingeborg Hecht, durch Jahre hindurch dem „Stetlin im Brisgow"
verbunden, und der Photograph Leif Geiges, der dort Wurzeln geschlagen hat, haben es
unternommen, gemeinsam ein Lese- und Bilderbuch zu schaffen, zu dessen gelungener Form
der Verleger Karl Schillinger nicht unwesentlich beigetragen hat.

Es war sicherlich nicht leicht, aus der Fülle detaillierten Materials, das Rudolf Hugard
(1863—1922) gesammelt hatte und aus dem Pfarrer Weitzel (1884—1971) im Jahre 1946
erstmals eine den Zeitumständen entsprechend bescheidene „Geschichte der Fauststadt Staufen
" redigierte, das herauszuziehen und zu komprimieren, was uns heute vorliegt. Ingeborg
Hecht mußte zweierlei tun: einmal das Werk Hugards sichten und in eine unserer Zeit
entsprechende Form zu bringen, zum anderen mußten aus dem Staufen-Buch von 1967
ergänzende Anleihen ausgewählt werden (Dr. E. Ulmann, I. Krummer-Schroth, K. F.
Rieber), in denen Bau- und Kunstgeschichte in ebenso gründlicher wie geglückter Form
dargeboten wurden wie das Verhältnis Johann Peter Hebels zur Fauststadt, zum Faustproblem
. Beides ist der Schriftstellerin gelungen. Und es ist ihr auch geglückt, überall —
aus jeder Zeile, möchte man sagen — das Leben heraussprühen zu lassen, das ja auch
dem Vergangenen einmal anhaftete.

Unsäglich viel Leben schlägt dem Betrachter aber auch aus dem reichen Bildmaterial
entgegen, das zum allergrößten Teil Leif Geiges mit seiner Kamera eingefangen hat.
Wieder einmal mehr erfährt man, daß Photographieren eine Kunst ist. Und Leif Geiges
beherrscht sie in beneidenswerter Entfaltung. Ob in Farbe oder schwarz-weiß — die Bilder
„sprechen" den Besucher an. Die Kurzerläuterungen dazu schließen manche Lücke, die
Ingeborg Hecht in ihren Beiträgen offen lassen mußte. Auch die Wiedergabe alter Stiche
und moderner Darstellungen Staufens und — nicht zu vergessen — eine ganze Reihe
feinfühliger Federzeichnungen von Irma Schüle-Matzhoff fügen sich dem Ganzen harmonisch
ein, lockern auf, runden ab.

So ist ein Werk entstanden, das Vergangenes und Gegenwärtiges zu einer Einheit zusammenwachsen
läßt. Man legt das Büchlein mit dem Gefühl aus der Hand: darin habe ich
nicht zum letzten Mal geblättert, gelesen, geschaut.

J. Helm

D'r Schwarzbueb. Jahr- und Heimatbuch 1977; 55. Jahrgang. Herausgegeben von Dr. h. c.
Albin Fringeli.

Wieder ist es dem bekannten und liebenswerten Kalendermann gelungen, eine anregende
Fülle an kulturellem Stoff aus dem Schwarzbubenland, dem Birstal und der
Nordostschweiz zu sammeln. Ob es sich um historische Begebenheiten oder um verdienstvolle
Gelehrte und Schriftsteller handelt, es sind alles packende Aufsätze, die uns in eine
Welt einführen, welche wir bisher kaum beachtet haben. Der unermüdliche Gestalter —
Hebelpreisträger 1961 — hat selbst neben zahlreichen Beiträgen auch der Mundart seiner
Heimat den gebührenden Platz eingeräumt und mit seiner Bücherschau einen Einblick ins
kulturelle Schaffen der Region Basel vermittelt. Ein besonderes Lob verdient die gediegene
Illustration, besonders die beiden kostspieligen Vierfarbendrucke nach Gemälden
von J. Düblin. Beim aufmerksamen Lesen des Kalenders merkt man: Hieif wurde ein
Werk geschaffen, das uns zu einem ungewöhnlich niedrigen Preis — Fr. "4,80 — eine
Schatzkammer öffnet, in die wir heute oder später gerne einkehren werden, um sie
bereichert und beglückt zu verlassen. (Die Gestaltung besorgte der Verlag Jeger-Moll AG,
CH 4226 Breitenbach)

Schü.

Dr. Wilhelm Zentner: Johann Peter Hebel: Briefe. Verlag C. F. Müller, Karlsruhe und
Langewiesche-Brandt, München, 1976.

Als 5. Band der neuen Hebelausgabe des bekannten Hebelforschers erschien nun im
Gedenkjahr des Dichters die Sammlung von 150 ausgewählten Briefen in ihrer vollen
Originalität, die uns noch empfindsamer als seine „Alemannischen Gedichte" und Erzäh-

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