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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 205
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0207
Hubert Baums Kämpferherz konnte diese Entwicklung nicht tatenlos leiden.
Mit wenigen getreuen Freunden versuchte er noch in den letzten Vierzigerjahren,
einen neuen Wurzelgrund für die Mundart zu schaffen. Er organisierte Dichterlesungen
und sammelte einen kleinen aber zähen Kreis von Leuten um sich — den
Arbeitskreis für alemannische Sprache und Dichtung. Hier galt seine besondere
Fürsorge den jungen Talenten, die er ermutigte und förderte. Die unbestechliche
und unbeugsame Art, wie Hubert Baum den strengen Forderungen einer sauberen
Mundartdichtung Geltung zu schaffen wußte, brachte ihm Anfeindungen aus den
eigenen Reihen; Undankbarkeit und Verleumdung zwangen ihn schließlich zum
Rücktritt. Aber als er die Führung abgab, war die Muettersproch-Gesellschaft, wie
sich die Arbeitsgemeinschaft fortan nannte, zur gesunden und widerstandsfähigen
Grundlage einer guten Mundartliteratur geworden.

Die Hebelplakette des Jahres 1970 war bescheidener Dank für den hohen Einsatz
.

Hinter seinem Kampf für und um die alemannische Mundart mußte nicht
selten das eigene dichterische Werk zurückstehen. Und es gehört doch zum besten,
was vom Oberrhein in unserem Jahrhundert in der alemannischen Sprache geschrieben
wurde. Auch das wissenschaftliche Werk Hubert Baums, gekrönt durch
die Werke „Freude am alemannischen Gedicht" und „Alemannisches Taschenwörterbuch
" wurde für viele Mundartfreunde außerordentlich wertvoll.

Uber Lebensgang und Werk Huberts Baum haben wir in den Heften 3/4 der
Jahrgänge 1975 und 1976 berichtet. Zu den zahlreichen Veröffentlichungen seines
lyrischen und epischen Schaffens kam glücklicherweise kurz vor seinem Tod noch
die Schallplatte „Alemannische Weihnachtslegende" mit seinen Gedichten und
Liedern. (Selbstverlag 7800 Freiburg, Eichhalde 10). In der Pflege seines Werkes
sehen die Freunde den besten Dank für all das, was Hubert Baum der Heimat
gewesen ist.

Der Arbeistgemeinschaft Markgräflerland, der Hübet Baum ein wertvolles Mitglied
gewesen ist, grüßt seine tapfere Frau Ilse, seine Kinder und Freunde in
Trauer und Dankbarkeit. Gerhard Jung

Der Vorzeit Erbe sinngetreu zu deuten,
ist Ehrenpflicht lebendiger Gegenwart.

(Fritz St über)

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