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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 211
(PDF, 36 MB)
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I. VOM BERGBAU

Vormittelalterlicher Bergbau im Markgräflerland

Willi Werth

Die Nutzung von Bodenschätzen läßt sich in unserem Bereich schon für die
Steinzeit nachweisen. Es sind dies harte Gesteine, in der Hauptsache Silexarten
(Si02), wie Feuerstein, Hornstein, Jaspis, Quarzit u. a.. Hieraus konnte man mit
Hilfe einer geschickten Abschlagtechnik scharfe Arbeitskanten und vielseitige
Geräteformen entwickeln. Von zunächst schweren, wuchtigen Faustkeilen gelangte
man zu immer handlicheren Werkzeugen wie Dolch-, Lanzen- und Pfeilspitzen
neben Klingen, Schabern, Bohrern und anderem mehr. Der frühe Mensch fand
dieses für ihn so wichtige Ausgangsmaterial lose, vereinzelt in Schwemm- und
Verwitterungsbereichen mancher Gebiete. Er hat aber dann doch wegen der einfacheren
Gewinnung die Stellen aufgesucht, bei denen das begehrte Material in
größeren Mengen zutage trat. Damit begann ein gezielter Abbau der Silices im
Tagbau. Mit der Zeit entstanden auch Höhlungen und Gruben an diesen Stellen.
Je nach Lage der Schichten kam man auch zum Bergbau unter Tage. Eine gewisse
Arbeitsteilung mag sich dabei entwickelt haben. Während die einen als Bergleute
mit einfachem „Gezähe", wie Grabstöcken, harten „Steinschlägeln" und kurzen
Ziehhacken aus Hirschgeweih die Jaspisknollen herausarbeiteten ') Abb. 1, haben
sich andere Gruppen im Laufe der Zeit zu handwerklichen Spezialisten der Abschlagtechnik
mit Feinbearbeitung (Retuschen) entwickelt. Sicher gingen auch Rohmaterial
- und Werkzeugtransporte in silexleere Gebiete. Da Silex wegen seiner
Färbung durch verschiedene Mineralien und der Art der Entstehung sich oft
nach Herkunft bestimmen läßt, ergeben sich bei entfernt gefundenen Werkzeugen
dann Anhaltspunkte für Handelswege oder Wanderungen von Menschengruppen.

Gezähe steinzeitlicher Bergleute, geschatteter Geröllschlägel, Ziehhacken aus Hirschgeweih

Abb. 1

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