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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 268
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0062
Gipsbergbau im Markgräflerland

von Gustav Albiez

Geologie:

Unter „Gips" versteht man sowohl ein Gestein, als auch ein Mineral. Das in
der Natur vorkommende Gipsgestein ist ein Gemenge von Gipsmineralien, die
entweder rein oder in Mischung mit Ton oder Mergel vorliegen. Das Mineral Gips
ist das wasserhaltige Kalziumsulfat = CaSO-i.2H-20. Nahe verwandt ist das wasserfreie
Kalziumsulfat Anhydrit = CaSGU.

Bei der Sedimentation wurde das Sulfat als Gips abgelagert. Dieser wurde
später von mächtigen Schichten überdeckt. Durch den dabei entstehenden hohen
Druck mit hoher Temperatur wurde der Gips zu Anhydrit entwässert. Mit der
Abtragung der Deckschichten fand das Wasser Zutritt, und damit vollzog sich
die Rückverwandlung von Anhydrit zu Gips. Dieser Vorgang begann vorzugsweise
von den Schichtfugen aus, so daß zwischen diesen oft Anhydritlinsen erhalten
blieben. Gegen das Berginnere nimmt der Gipsanteil zu Gunsten des
Anhydrits laufend ab, um schließlich völlig zu verschwinden. (Anrieh 1958, S. 295/
296). Da Baugips keinen Anhydrit enthalten darf, geht viel Lagerstättensubstanz
verloren. Da sich der Gips leicht inWasser löst, verkarstet das Ausgehende des
Gipslagers häufig. Zur Erhaltung der Grubenbaue müssen zwischen den Abbaukammern
Pfeiler stehen gelassen werden. Oft müssen aus Sicherheitsgründen auch
die obersten Gipslagen als festes Dach erhalten bleiben. Man muß daher in Gipsbergbau
unter Tage mit Abbauverlusten bis zu 60/70 % rechnen (Wizigmann 1961,
S. 57).

Die Gipslager des Markgräflerlandes verteilen sich auf 3 geologische Formationen
. Es sind dies

oben 3) das Oligozän bei Bamlach und Döttingen,

2) der Gipskeuper am Schwarzwaldrand,
unten 1) der mittlere Muschelkalk in der Schopfheimer Bucht.

zu 1): Gipsführende Stufe am Dinkelberg ist die Obere Sulfatzone im Mittleren
Muschelkalk. Seine Gliederung sei am Profil der Bohrung Riedmatt östlich
Rheinfelden dargestellt:

Hangendes

Trochitenkalk

28,0

m =

moi

Dolomitzone

15,0

m =

mm

Obere Sulfatzone

45,0

m

mm

Salzhorizont

1,0

m

mm

Untere Sulfatzone

3,5

m =

mm

Unterer Muschelkalk (nicht

durchboh

rt) =

mu.

Liegendes

Der Mittlere Muschelkalk (mm) hat demnach eine Mächtigkeit von 64,5 m. Das
Hauptgipslager der Oberen Sulfatzone besteht aus einer Wechsellagerung von
Gips und Mergeln mit wenig Anhydrit. Die Untere Sulfatzone führt neben Kalkstein
vorwiegend Anhydrit und war damit bergbaulich uninteressant. Die Salzführung
reicht nur bis wenige 100 m nördlich des Rheins. Im Dinkelberg ist Salz
höchstens in Spuren oder als Salzwasser angetroffen worden. Die Mächtigkeit der
einzelnen Stufen ist erheblichen Schwankungen unterworfen. In den über 20
Kernbohrungen des Kraftwerks Rheinfelden zeigten sich folgende Grenzwerte:

Trochitenkalk 26,8—31,0 m

Dolomitzone 15,9—40,3 m

Obere Sulfatzone 17,2—50,4 m

Steinsalz 0 —31,6 m

Untere Sulfatzone 0,6—13,6 m

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