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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 309
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0103
Salzsuche im Markgräflerland

von O. Wittmann

In einer umfänglichen und auf sorgfältigen Archivstudien beruhenden Arbeit
hat Walter Carle (1964) über die Geschichte der Salzsuche im Markgräflerland
berichtet. Eine nochmalige und ins Einzelne gehende Darstellung in diesem Sonderheft
erübrigt sich daher. Es sollen nur einige Hinweise und Ergebnisse hier auszugsweise
wiedergegeben werden.

Flurname (Sulzmatt) und Überlieferung veranlaßten eine über ein Jahrhundert
(von 1712 bis 1820) gehende Suche in Sulzburg mit Versuchen, Bereisungen und
Begutachtungen. Namhafte Salinisten und Bergleute waren daran beteiligt, aus
verschiedenen Ländern der deutschen Zunge, so /. Th. Sahler, ]. Klemm, W. Wör-
rishöffer, G. E. Beyer, Frh. v. Beust, C. F. Erhard, v. Langsdorf. Die Sulzmatt
NW Sulzburg liegt noch im Grundgebirge (Gneis), wenn auch unweit der
äußeren (östlichen) Randverwerfung des Oberrheingrabens. Ein Salzlager im
Untergrund war daher nach heutigen Kenntnissen von vorneherein auszuschließen.
Wohl war im Alttertiär der westlich gelegenen Vorberge wiederholt Gips angeschürft
worden, nicht aber Steinsalz nachgewiesen. Immerhin erscheint es möglich,
daß aus dem nahen (Buggingen liegt nur 5 km entfernt) tieferen Salinar des
Grabens Salzwasser entlang querer Verwerfungen bis ins Grundgebirge vorgedrungen
ist. „Von ungefähr ist weder der Flurname noch der Stadtname entstanden
" (S. 19). Aus begreiflichen Gründen verlief die Salzsuche erfolglos (vgl.
Carle S. 8—19).

Auf Anregung und dann unter Leitung des Oberbergrats Christoph Kümmich
wurde in Kandern von 1819 bis 1822 nach Salz gebohrt (Carle S. 33—37). Nach
Kümmichs Tod brachte der Hüttenverwalter L. Hug das Vorhaben zu Ende. Auch
hier hatten die Gipsgruben südlich von Kandern die Veranlassung zur Salzsuche
gegeben. Nach sorgfältigen geognostischen Überlegungen wurde die Bohrung von
Kümmich nördlich der Kander und unweit der Randverwerfung gegen das
Grundgebirge angesetzt. Sie durchörterte zunächst steilstehenden Lias und
hatte damit große Schwierigkeiten. Später kam man in flacher liegenden Keuper.
Bei 184 m Teufe wurde die Bohrung erfolglos abgebrochen. Einige Tausend
Gulden waren vertan. Bohrgerät und Steiger wurden nach Dürrheim beordert, wo
1821 die erste Bohrung angesetzt worden war und schon 1822 die erste Saline
gegründet wurde.

Der auch auf Grund der Gipsgruben gemachte Vorschlag, bei Maulburg nach
Salz zu bohren (1835), wurde wegen der inzwischen im Muschelkalk entdeckten
großen Salzlager schon gar nicht erst aufgegriffen (Carle S. 54—55).

Erfolge erbrachten dagegen die Versuche im Raum Grenzach-Wyhlen. 1835
hatte C. Ch. F. Glenck bei der heutigen Schweizerhalle auf dem südlichen Rheinufer
das Steinsalzlager des mittleren Muschelkalkes angefahren. Bald folgten
Äugst, Rheinfelden, Ryburg im Kanton Aargau, im Badischen dagegen jahrzehntelange
Diskussionen. Es wurde der Plan einer dritten Staatssaline (neben
Dürrheim und Rappenau) erwogen. Der Raum Istein wurde dabei verworfen,
weil man damals schon erkannte, daß dort der Muschelkalk zu tief liegt. Der
Raum um Lörrach erschien vorteilhafter. 1846 erfolgte ein Salzwassereinbruch
im Gipsschacht an der Himmelspforte (Wyhlen) und lenkte die Aufmerksamkeit
erneut auf das Hochrheingebiet. Daher schlug Caroli 1848 die Ebene zwischen
Grenzach-Wyhlen und dem Rhein zur Salzsuche vor. Hier müsse dann auch
wegen der Kohle die Bahn durchgeführt werden. Inzwischen wurden wegen der
geplanten Staatssaline beharrlich alle Anträge Privater auf Erteilung einer Konzession
abgelehnt (und noch lange danach privaten Unternehmern die Denaturierung
der Sole und der Verzicht auf Siedesalzherstellung abverlangt). Schweizer-

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