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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 186
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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vallber ist. Wer och vallberü guter hat, es si fröw oder man, der sol si veruallen, so
er si enpfangen hat. Wenn och der val gericht wirt, so hant die erben datz gut
enpfangen, vnd gent keinen erschatz.

4. Wer och, datz ein gotzhusman sin vngenössin nemi, der besserot dem gotzhus lip vnd
gut an des gotzhus gnad.

5. Wer och, datz einer des gotzhus reben nüt gebuwen hett, als er billich sol, so sol man
die reben schöwen ze sant Johans tag ze süngichten, vnd hat er missbuwen, so sol ers
dem gotzhus bessren vnd sinen schaden ablegen.

6. Es ist och her komen, daz daz gotzhus sol lesen den ersten tag an dem nidern berg,
ald die lüt die die reben da buwent, wenne die gebursami ze rat wirt datz man
lesen soll.

7. Der hof ist erb vnd gilt och dem gotzhus dry mutt roggen, vnd sol den den mülern
vnd wegnern vnd des gotzhus botten höw gen, wer da hin kunt, vnd as dik si dar
kument von dem hof vnd ackern vnd matten die darzu hörent; vnd sol der hof einen
val geben wenne der meyer stirbet, ald dar ab züchet, datz best höpt datz da ist,
ald daz best gewant, ist kein höpt da.

8. Der meyer hat och die recht, wenn ein wunnbott in dem herb kunt, so sol es der
meyer dem botten die ersten nacht wol bietten, dar nach sol der bott dem meyer vnd
siner fröwen wol bietten, alle die wil der bott da ist.

9. Wer och, datz die gebursami ze rat wirt, datz man ein holtz bannen wil, wenne man
datz wil höwen, so sol der ober meyer selb vierd höwen vnd der nider meyer selb
ander einen tag mit einander, vnd dar nach die gebursami.

10. (1) Was och gebesrot wirt in dem hof von der kleinen bessrung, datz ist dry Schilling,
der wirt dem propst zwen Schilling vnd dem vogt ein Schilling.

(2) Wurdi och gefreulot in dem hof datz nün Schilling gebesserot wrdin, so nimt der
probst dry Schilling vnd der vogt sechs Schilling, wrdi aber me gefreulot in dem hof,
so nimt der probst den dritteil vnd der vogt zwen teil.

11. Vnd sol der vogt daz gotzhus schirmen vnd pfand gen vmb zins vnd besserung, war
vmb sin datz gotzhus bedarf; fügti es aber dem probst nüt, vnd wölti die lüt anders
angriffen, datz mag er tun mit geistlichem ald mit weltlichem gericht.

12. Daz gotzhus hat och ze richtünn in dem hof vmb eigen vnd vmb erb vnd vmb lechen
vnd vmb zins, vnd was in den hof höret, vnd wenne ein probst richtet, so sol er den
stab in der hand han vnd sol der vogt nebent im sitzen an stab, vnd sol im gewaltes
vor sin.

13. Wer och, datz ieman in den hof fluchi, er si gotzhus man ald ander man, der sol frid
han dry tag vnd sechs wochen, was er getan hat, vnd sol ein probst in beleitten von
dem hof ein halb mil weges. Wer da wider tet, der besserot lip vnd gut dem vogt die
zwen teil vnd dem probst den dritten teil, dar vmb sol in ein vogt schirmen in dem
hof vnd vf dem geleitt.

G. Dingrodel von Obereggenen

I. Ungedruckte Quellen:

1. GLA 66/1475

2. GLA 66/1476 Propstei Bürgeln — Dingrodel von 1346

//. Gedruckte Quellen:

1. J. Grimm, Weistümer, Band 1 Seite 306 (Auszug von 1500)

2. Hinweis bei F. Schülin in: Das Markgräflerland a. a. O. auf die obigen Archivstellen.

///. /. Grimm vermutete a.a.O., daß der Dingrodel von „Obereckingen in die Landgrafschaft
Stühlingen" einzuordnen sei, weshalb W. Bulst a. a. O. auf J. Grimms Publikation
unter „Obereggingen (Amt Waldshut)" hingewiesen hat. Da dieser Dingrodel selbst den
„probst zu Burglon" nennt, stammt er vom Dinghof zu Obereggenen. Davon geht auch
H. Ott, „Studien zur Geschichte des Klosters St. Blasien im hohen und späten Mittelalter"
auf Seite 29, Fußnote 28 aus.

IV. Der Dingrodel von 1346 in GLA 66/1475 und der in GLA 66/1476 sind identisch. Da
aber bei GLA 66/1475 das erste Blatt eingerissen und die Schrift sehr oft stark verblaßt
ist, ist die folgende Veröffentlichung aus GLA 66/1476 entnommen, deren Artikeleinteilung

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