Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 359
(PDF, 42 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0145
Müllheim (IV, 1 Ev. Pfarrei Betberg Specialia), in Marginalien wahrscheinlich von
K. Bender kommentiert, enthält (zur Jahreszahl 1552—6) den Vermerk: „Pfarrer
Thomas Kaiser hier seit 4 Jahren, will vom Bisherigen nit abstehen und uf seiner
Geigen beleiben. Wird entlassen." Die Frage, ob einer von beiden sein Amt bereits
zur Zeit des Bauernkrieges (s. o. Anm. 18) führte, bleibt Archivaren zu St. Peter,
Karlsruhe u. a. O. wohl überlassen. Mit Bundschuh (z. B. Pfarrer Hans Schwartz
zu Lehen als rechte Hand des Joß Fritz 1513) und Bauernkrieg waren zahlreiche
Geistliche damals eng verbunden. Es soll genügen, ein Verzeichnis der Rädelsführer
im Breisgau zu zitieren, welches als Fahndungsliste im Herbst des Jahres 1525
verbreitet worden war (H. Schreiber, s. o. Anm. 18, Nr. CCCCLXVIII S. 160):
„Pfaffen. 1 zu Staufen. 1 zu Schliengen. 1 zu Kilchzarten. 1 zu Sexau. 1 zu Günd-
lingen, ist gewichen. 1 zu Tottnow. Der Markgräfischen wißt man vil anzuzeigen
der rechten Knaben." Auch ein Geistlicher zu Betberg, zu dessen Zeiten das Bildprogramm
der Kirche geschaffen worden war, unterstand vermutlich dem Verdacht
des letzten Satzes.

(28) Dessen Bildbeilagen Nr. 11—3 bei jeweiliger Vergrößerung den Zweizeiler besser
sichtbar machen, als ihre Reproduktion hier (Abb. 7a/b) noch erkenntlich werden
läßt.

(29) Zusammenhänge, die — allegorisch, emblematisch oder mnemotechnisch — zu verwenden
man in der Renaissance wohl häufiger gewohnt war, als noch jetzt. Vgl.
F. A. Yates „The Art of Memory" London 1966. Bildbelege sind gesammelt bei
A. Henkel-A. Schöne (Hrsg.) „Emblemata. Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI.
und XVII. Jh." Stuttgart 1967.

(30) Der Adler, welcher die Bundschuh-Fahne des Joß Fritz bereits überspannte, trat
auf blauer Fahnenseite im April/Mai 1525 auch in Lothringen wieder auf: U. Steinmann
, s. o. Anm. 22, S. 275 Anm. 114. „Der Adler hat die Deutung des Sieges / der
Übertrefflichkeit und deß H. Römischen Reiches" (G. Ph. Harsdoerffer „Des Poetischen
Trichter Dritter Theil" Nürnberg 1653, S. 120—1 s. v. Adler) — ein Symbol
auch des Volkskaisertums, welches bis auf den anonymen „Oberrheinischen Revolutionär
" um 1500 sich zurückbegleiten läßt (H. Haupt „Ein Oberrheinischer Revolutionär
aus dem Zeitalter Kaiser Maximilians L" Westdeutsche Zeitschrift für
Geschichte und Kunst, Erg.-Heft V, 1889, S. 77—228). Nicht nur der Verdacht als
Säckinger Astrologe hält seinen Namen wohl verborgen.

Das Markgräflerland „im Spiegel deutscher Lyrik"

von H. Bender

Eigentlich nennt sich der Band „Der Schwarzwald im Spiegel deutscher Lyrik. —
Landschaftliche Stimmungsbilder herausgegeben von Friedrich Eichrodt . . (Stuttgart
, Verlag von K. Ad. Emil Müller, o. J. = 1921). Darin findet sich immerhin
ein volles Dutzend meist heute nicht mehr bekannter Gedichte, die in unserm Einzugsbereich
beheimatet sind. Schon aus dokumentarischer Sicht dürfte sich eine
nähere Beschäftigung und dann und wann ein Daraus-Zitieren verlohnen.

Friedrich Eichrodt, der Sohn des bekannten Ludwig Eichrodt (der Biedermeier-
Eichrodt!), wurde 1862 in Bühl geboren, er war lange Jahre als Kaufmann auf
Java tätig und verlebte seine letzten Jahrzehnte in Lahr, wo er 1952 verstarb. Ihm
verdanken wir neben der Schwarzwald-Anthologie seine Gedichte „Von der
Lebensfahrt" (1913). Dem Herausgeber Eichrodt geht es in seinem Sammelband
vor allem „um ein tieferes Erfassen der Naturschönheiten . . . Solche lyrischen Landschaftsbilder
zu sammeln, ist die Aufgabe dieses Buches. Dem Wanderer sollen
sie als Quelle dienen. . . " heißt es im „Vorwort". Friedrich Eichrodt, in seiner
Grundhaltung jugendbewegt und heimatbewußt, hat dabei mit exakten Quellen-

359


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0145