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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 366
(PDF, 42 MB)
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Wie hat es der Herausgeber, freilich selber letztlich der unteren Gruppe der
Poetae minores angehörend, in seinem „Vorwort" gesagt? „Nicht jeder aber vermag
seine Gedanken festzuhalten oder gar in poetische Formen zu kleiden, wie
er vielleicht gerne möchte . . Eine solche Feststellung beruhigt, denn wäre
Eichrodt noch weiteren „entlegenen" Auchdichtern nachgegangen, wäre das Ganze
zumindest für uns Heutige noch ungenießbar, auch gar noch lachhafter geworden.
So aber beruhigt's, wenn wir da eine „Blütenlese" unserer Altvorderen vor uns
haben, mit deren Substanz wir eigentlich weit weniger anzufangen wissen, als
wir's gerne möchten. Doch gerade in einer literargeschichtlichen Epoche, in der
wir der Trivialliteratur einigen Wert beimessen, entbehrt es gewiß nicht mancher
Reize, aus den „lyrischen Landschaftsbildern" jener Jahre einiges genossen zu
haben: der Reim, auch noch so banal, stand nun einmal in hohem Ansehen, und
was die Aussagekraft bzw. -schwäche des Gros des hier Gesammelten und Vorgetragenen
anbelangt, so ist's nun mal mit andern Maßen als den unsern zu messen.
Wer weiß, so gesehen, wie manches unserer derzeitigen Poesie (insofern sie überhaupt
noch von breiteren Kreisen zur Kenntnis genommen wird!) in fünfzig und
mehr Jahren gewertet werden dürfte? Zu allem hin: es muß nun nicht immer die
große Dichtung sein, die uns beschäftigt, besonders dann nicht, wenn wir unsere
engeren Kreise und Umkreise abstecken und umzirkeln. Wie hat es Lina Kromer
in ihrem „Spruch" („. . . ein Mensch, und nur ein Mensch zu sein . . .", Freiburg
1960) formuliert:

„Willst Du Großes tun, so siehe,
wie das Kleine recht getan.
Großes lohnet nur der Mühe,
Doch das Kleine bricht ihm Bahn."

Aus der Ur- und Frühgeschichte des Markgräfler Landes

von Friedrich Schäck

Aussagewert der Bodenurkunden

Schon in sehr früher Zeit und danach in nie abreißender Folge haben sich in unserem
Raum Kultureinflüsse und Völkerbewegungen getroffen und ihre Spuren hinterlassen.
Diese Bodenurkunden stehen an Genauigkeit den schriftlichen Ubermittlungen späterer
Zeit in keiner Weise nach. Eher im Gegenteil, sie übertreffen diese sogar in ihrer Aussage
. Jeder Geschichtsschreiber, auch wenn er sich noch so sehr Mühe gibt, die Ereignisse
unparteiisch darzustellen, um auch seinen Gegnern gerecht zu werden, steht doch unter
dem Einfluß einer bestimmten Weltanschauung, der er sich wohl kaum ganz entziehen
kann. Anders ist es bei den Bodenurkunden, diese sind nicht niedergelegt worden, in der
Absicht einer geschichtlichen Uberlieferung. Diese Funde liegen seit tausenden von Jahren
ungestört und von Menschenhand unberührt in der Erde. Selbst dort, wo durch spätere
Störungen Schäden angerichtet wurden, ist meist noch so viel vom ursprünglichen Zustand
erhalten, daß sich die heutige Wissenschaft in den meisten Fällen ein genaues Bild
machen kann.

Allgemeines über die ur geschichtliche Besiedelung

Eine genaue Zeitangabe über die erste Berührung des Menschen mit dem Markgräfler-
land kann nicht gegeben werden, dafür sind diese ersten Spuren zu flüchtig. Stellen wir

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