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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 392
(PDF, 42 MB)
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1. von 1719—1727: von Rotberg, Georg Sigmund (::" 1685, f 1727), oo Maria
Anna Franziska von Löwenberg; er trat vom protestantischen zum katholischen
Glauben über;

2. von 1727—1735: von Neveu, Franz Anton (1677—1735);

3. von 1735—1748: von Neveu, Franz Carl Ignaz (Sohn von Anton v. N.; ::" 1711)
oo Maria Sophia Reuttner von Weil;

4. von 1748—1763: Reich von Reichenstein, Joseph Franz Ignaz Fridolin (* 1715
in Zillisheim; 1763 Landvogt in Zwingen)

5. von 1763—1789: von Rotberg, Karl Joseph (* 1723 in Schliengen; f 1789 in
Schliengen; oo Karoline Freifrau von Andlau);

6. von 1786—1802: von Rotberg, Ignaz Sigmund Zölestin, der letzte bischöfliche
Landvogt, übergab die Landvogtei Schliengen 1802 dem Röttier Landvogt von
Kalm.

Bis 1810 beherbergte Schliengen weiter ein Oberamt im Schloß, aber unter den
neuen badischen Hoheitszeichen.

Die bischöflichen Untervögte

An der Spitze der Gemeinde vertrat ein Untervogt gegenüber dem Bischof
und dem Obervogt die Belange der Vogtei Schliengen mit ihrer Filiale Mauchen,
der von der bischöflichen Herrschaft eingesetzt wurde und mit 12 Schöffen im
Vogtsgericht die Interessen und Anliegen der Bürger wahrnahm, neben dem
Schultheißen im Murbacher Lehengericht und im Säckinger Hof beim Dinggericht
neben dem Keller saß, um diese bei ihren Rechten im Namen des Bischofs zu
schützen und Frevel, die über 9 ß geahndet wurden, zu verurteilen und zu bestrafen
.

Er besetzte also das Ortsgericht, das „Wuchengericht", bei dem er im Jahre
1555 den Schultheißen im Niedergericht des grundherrschaftlichen Murbachischen
Lehensgerichts beim Wochengericht geheißen hat, „ufstan", weil es dem Junker
Nagel von der Alten Schönstein nicht „zustat", dies zu besetzen.

Die Untervögte wurden meist aus angesehenen und wohlhabenden Bürgerfamilien
gewählt.

1378: Ruedi Küchelin, amtete als Vogt des Wernher Schaler;
1538—1563: Sebastian Weckerlin
1615: Quirin Metzger

1659: Johannes Metzger (sh. Schrift auf dem Dorfbrunnen.)

1681: Wegen Ungehorsam wurde der bisherige Untervogt (Name ?) von Pruntrut
— dem Bischofssitz seit der Basler Reformation, 1529 — entlassen und vom
Birsecker Obervogt als Nachfolger der Pastetenbeck Hans Jakob Boll als tauglich
vorgeschlagen. Nachdem Boll „zu den Ewigen Freuden" 1684 eingangen war,
wurde als Nachfolger der Nagel'sche Schultheiß —

1684: Hans Georg Kämpf vorgeschlagen; aber auch diesem wurde Ungehorsam
vorgeworfen und danach im Jahre

1695: durch Joseph Winter von Mauchen abgelöst, der aber bei verschiedenen
Leuten in Schliengen schwer ankam, die deswegen auf „ihn lauerten, um ihn beim
Fürsten anzugeben". Der Obervogt in Birseck riet daher, um dem „im Schwung
gehenten Laster" der Angeberei zu begegnen, es gut wäre, künftig dem Untervogt
noch einen Stabhalter in Schliengen zur Hilf und Hand zu geben. Er selbst könne
nicht nach Schliengen von seinem Hof in Mauchen wechseln, da er dort nicht
seinesgleichen finden würde.

1698: wurde in der Tat Joseph Metzger von Schliengen als Stabhalter, als Vertreter
des Untervogts in Mauchen eingesetzt, der sich einen „Livree"-Dienstmantel
machen ließ, um ihn bei der Inspektion zu Schliengen in Abwesenheit des Vogts
zu tragen, der dann künftig auch beim Amt bleiben sollte.

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