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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 46
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0052
(7) Zum FN Lörracher erscheint ein kleiner Aufsatz über seine Verbreitung in unserer
Gegend bis zum 19. Jh. (nach dem derzeitigen Stand der Kenntnis von Belegen) im
Jahrbuch 1979 von „Unser Lörrach".

(8) Sulzberg ist zwar ein häufiger ÖN, der allein in der Schweiz wenigstens fünfmal
vorkommt. Bei uns ist wohl das Städtchen Sulzburg namengebend, wenn nicht sehr
frühe Zuwanderung von viel weiter her nachgewiesen ist.

(9) vgl. dazu die Ausführungen von Rudolf Herzer zu diesem FN im OSB Grenzach,
der noch eine Zuwanderung von Vogelbach b. Wilfingen/Baden nennt.

(10) vgl. Chr. M. Vortisch „Alte Basler Berufs- und Spitznamen vom 14. bis zum 16.
Jahrhundert" in Basler Zeitschrift Bd. 67, 1967.

(11) Hans Jacob Leu „Schweitzerisches (histor.-biograph.) Lexicon" 1747 ff.

(12) Dem Studenten Bernhardus a Rinach wurde die Matrikelgebühr erlassen wegen Armut
, „propter paupertatem". Basler Matrikel Bd. 2, 1551/52 Nr. 46

(13) Der FN Ranspach kommt 1483 auch in Tiengen (Hochrhein) vor, ihn führt Brechenmacher
ohne weitere Begründung auf den ON Raßbach (ältere Form Ransebach)
zurück.

(14) Dabei spielt die württembergische Herrschaft Mömpelgard (Montbeliard) eine besondere
Rolle.

(15) Erst die jüngere Entwicklung führte dann zur Bedeutung „Bürgermeister".

(16) Das hat zu irreführenden Verballhornungen und unsinnigen Fehldeutungen geführt.

(17) Es ist nicht uninteressant, daß mir kürzlich von einem Lörracher Bürger gesagt
wurde, daß einer seiner Mitschüler namens Tscheulin von der Klasse „Tschülle"
genannt wurde. Das dürfte genau Form und Ton treffen, wie sie um 1650 in Gallenweiler
und vielleicht auch 1350 schon galten.

(18) Im „Rätischen Namenbuch" von Andrea Schorta (Bern 1964) waren keine Anhaltspunkte
für diesen Namen zu finden.

(19) Später, in der Zeit der Kirchenbücher, zeigt sich dieser Anteil durchaus, vor allem
in den Gegenden, in denen Bergbau betrieben wurde. Vielleicht fehlen uns die Belege
aus den 13. bis 16. Jahrhunderten nur zufällig.

Bartels Most kann nicht gären

vom „Chemifäger"

Wir braudien in der täglichen Sprache eine Menge Redensarten, die jedermann
zu verstehen glaubt, obwohl ihr Sinn manchmal zweideutig, manchmal dunke]
ist. Wenn es sich nicht um Vergleiche oder Sprichwörter handelt, sind solche Redensarten
meist Idiome. Ein solches Idiom ist es, wenn einer sagt: „Dem will ich
zeigen, wo der Bartel den Most holt". Hier holt in Wirklichkeit niemand Most,
sondern „Moos", nämlich Geld (Müs, Stutz, Stai oder Chies wie men uf alemannisch
sait). Der Ausdruck „Moos" entstammt dem Rotwelschen, bzw. dem Jiddischen
und wurde in der mittelalterlichen Gaunersprache zusammen mit dem
Wort „Bartel" gebraucht, das im Jiddischen soviel wie Stemmeisen bedeutet. Wenn
einer weiß, wo Bartel den Most holt, dann ist er also einer, der die Dinge ausbaldowert
, die dann vom Einbrecher gedreht werden. Bartels Most konnte also nie
gären, weder wild noch leise, und wenn er es dennoch in einer Zeitung täte,
dann wäre es ein sprachliches Mißverständnis, eine echte Zeitungsente.

Es gibt viele solcher möglichen Mißverständnisse. Wenn einer „einen bürstet"
(im Sinn vo über e Durst trinke, mein is), so hat das nichts mit dem ehrlichen
Beruf der Bürstenbinder zu tun, wie manchmal fälschlich unterstellt wird. „Bürsten
" kommt von der mittelalterlichen Burse, dem damaligen Studentenwohnheim,
dessen Bewohner, die „Burschen" burschieren, „bürschen" und eben auch saufen
gegangen sind. Wenn einer sein Fett abbekommen soll, dann hat einer von den

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