Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 169
(PDF, 39 MB)
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Vereinsnachrichten

700 Jahre beurkundetes Degerfelden (1278—1978)

Zu dem Ort und seinem Bann am südlichen Abhang des Dinkelberges, am Ausgang
und Zusammenfluß des Hagen- und Waidbaches, gehörten schon im Mittelalter die heutigen
Ortsteile Hagenbach, Sägmühle und Wolfsgraben. Urkundlich ist das Dorf unter
wechselnden Namensformen belegt: von „Tegerveldt" zu „Degirvelt" bis zum neuhochdeutschen
, heutigen Degerfelden. Die zur Herrschaft Rheinfelden zählenden Dörfer am
Hochrhein, also auch Dorf und Bann Degerfelden, erlitten manchen Herrenwechsel, bis im
Jahre 1449 der Friede von Breisach endgültig entschied- daß sie dem „Stein" in Rheinfelden
und damit der vorderösterreichischen Herrschaft unterstanden.

Von der frühen Besiedlung durch die Alemannen, deren Kistengräben noch am Netrenberg
zu finden sind, bis zu den Stiftungen im 13. Jahrhundert an die Johanniterkom-
mende in Rheinfelden, an die Deutsch-Ordensritter in Beuggen und an das Rheinfelder
Kollegialstift St. Martin, liegt ein langer, im Dunkeln liegender geschichtlicher Weg, an
dem nur die Fliehburg am Wolfsgraben (aus dem 10. Jahrhundert (?) von einer früheren
Besiedlung als die Urkunde lautet, kündet. Zahlreiche Herren hatten sich im späten
Mittelalter um Rechte, Güter und Zinsen im Dorf und Bann Degerfelden erfolgreich beworben
: Walter von Klingen, Ulrich von Tiefenstein, Steinmar von Klingnau, Hans
Ulrich von Stoffeln und Konrad von Bärenfels. Das Dorf erlitt und überstand in den
Fehden der benachbarten Rheinfelder Herren mit den Baslern im 14. Jhdt. und in den
verheerenden Franzosenkriegen Brand und Plünderungen, so vor allem fast völlige
Zerstörung im Jahre 1676 durch französische Dragoner.

Mit den Geschlechtern überlebten jedoch einige Hofstätten und stattliche Wohnhäuser
die schweren Zeiten, so die heute noch tätige Mühle und das sog. Vogtshaus mit seinen
gotischen Aufbauten an der Grenzacher Straße.

(Nach einem Bericht im OV vom 23. 8. 1978 ohne Namen des Verfassers) (F. Schü.)

Die 700-Jabrfeier der Dörfer Bürchau, Elbenschwand, Hohenegg, Neuenweg

Schlicht und besinnlich gedachten die Ortschaften im Kleinen Wiesental ihrer bemerkenswerten
Geschichte seit ihrer ersten Beurkundung im Jahre 1278, am Sonnabend des
18. November, in der festlich geschmückten Tegernauer Halle. Die eindrucksvolle Feier
hatte Bürgermeister Dörflinger von Bürchau vorbereitet. Unter den zahlreichen Bewohnern
des Tales im vollbesetzten Saal begrüßte er neben Landrat Leible auch eine Abordnung
unserer Arbeitsgemeinschaft, vor allen aber unsere Mitarbeiterin' Frau Gudrun
Welsch-Weis, die Festrednerin. Seit Jahrzehnten beschäftigt sie die Geschichte des Tales,
der Menschen und deren Waldlandschaft, die sie schon in etlichen vorangegangenen Beiträgen
in unserer Zeitschrift sach- und aktenkundig geboten hat. In ihrem eineinviertel-
stündigen Festvortrag — in der heimischen Mundart (!) — hat sie durch ihre gewohnt
lebendige und überzeugende Darstellung der Siedlungsgeschichte vom Ursprung der
Dorfschaften her, die Zuhörer gefesselt und dankbar begeistert, hat vor allem auch für
die kritischen Mitarbeiter der Heimatgeschichte die fehlerhaft überlieferten, in der Fachliteratur
mitgeführten und weiter falsch interpretierten Sachzusammenhänge und Begriffe
offen dargelegt und berichtigt. Auf Wunsch der Zuhörer, der anwesenden Bürgermeister
und vieler Freunde wird der Vortrag im Original im vorliegenden Heft abgedruckt und
somit seiner einmaligen Bedeutung wegen unserem großen Leserkreis geboten.

In seinem Grußwort fand auch Landrat Leible nicht nur anerkennende Worte des
Dankes für den Vortrag, sondern würdigte auch den erfolgreichen Einsatz unserer AG
und deren Mitarbeiter bei der Erforschung und Veröffentlichung der Heimatgeschichte und
Landeskunde wie auch deren Bedeutung für die Erkenntnisse und Planung in der Gegenwart
und für die Zukunft seines Landkreises.

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