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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 179
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0185
Tinte geführten exakten Striche und Schattierungen, sind in weichem, fast sammetem
Grau-schwarz, teils in einem gedeckten, ruhigen Blauton wiedergegeben. So kommen die
von Burte gewollten Schwerpunkte seiner Zeichnungen als unverfälschtes Kunstwerk vor
unsere Augen: Naturgetreu wie das Objekt, ästhetische Natur, saubere Form.

Dies und weit mehr vermittelt uns, auf 25 Seiten, Dr. Robert Feger, in einer Sprache,
die vom Kunstsachverstand und zugleich von gemütsfrohem Schauen inspiriert ist. Seine
Einführung gibt wesentliche Hilfe, all die Skizzen selbst sprechen zu lassen, im einzelnen
das Thema zu erkennen, und Burtes Aussage zu finden und zu empfinden. „Burte erfindet
nicht, was er zeichnet; er sieht nur Wirklichkeit. Er sieht realistisch." So stellt Robert
Feger fest. — Wir können diese Feststellung damit ergänzen, daß der Künstler es gar nicht
nötig hatte, dieses Stück Land und seine Menschen änderst zu sehen, als in ihrer natürlichschönen
Wirklichkeit! — So wird das Skizzenbuch zu einem Erlebnis. Mit ihm können
wir manche Wanderung durch das Markgräflerland, manchen Besuch in dem oder jenem
Dorf wieder aufleben lassen. Erinnerungen an Menschen werden wach, ja sogar die Schritte
tun wir noch einmal zu einem heimeligen Haus, mit dem Fachwerk und den Torbogen,
oder zu jenem eigenartigen knorrigen Baum. Und dann wieder, über den eigenen Kirchturm
hinausschauend, der Blick durch die Gasse zum Münsterturm, oder die weitausladenden
Pfeiler der Mainzer Brücke.

In diesem Skizzenbuch, das zum 100. Geburtstag Hermann Burtes herausgegeben wurde,
ist mit der Auslese aus mehr als sechstausend Zeichnungen, von der Darstellung und Ausgestaltung
her, ein Werk entstanden, das selbst als Brücke verstanden werden darf: Einladende
Brücke von der Unruhe unserer Zeit, hin zu den unvergänglichen Werken echter
Kunst.

In diesen Skizzen, ein Teilgebiet des künstlerischen Schaffens von Hermann Burte,
offenbaren sich die Wesenszüge Freiheit und Frohmut des Könners; er verstand es meisterhaft
, das Geschaute kurzentschlossen im Bild echt festzuhalten.

Daten zu Weg und Werk des Malers und Dichters ergänzen das Buch, diese heimelige
Gabe. Allen gebührt Dank, die dieses Werk zuwege gebracht haben, vorweg dem Herausgeber
Friedrich Resin.

Karl Kurrus

Prof. Dr. Franz X. Vollmer: Vormärz und Revolution 1848/49 in Baden. Modelle zur
Landesgeschichte. M. Diesterweg-Verlag, 1979, 175 Seiten; illustriert.

Zahlreiche Publikationen über die Revolutionsgeschichte 1848/49 haben schon die Ereignisse
jener bewegten badischen Epoche mit ihren historischen Zusammenhängen und
politischen Ursachen und Auswirkungen dargestellt. Doch dieses neueste Buch eines erfahrenen
Didaktikers und Sachkenners verdient besondere Beachtung und Aufmerksamkeit:
Mit einfühlsamer Hingabe an den vielseitig erarbeiteten Stoff schrieb der Verfasser,
methodisch planmäßig durchdacht, das Werk zunächst für den Einsatz im Schulunterricht
— von der Hochschule bis zur Realschule. Sicher werden die, einen brauchbaren Werkstoff
suchenden Geschichtslehrer, begeistert dieses mustergültige Buch als Klassensatz aufnehmen
und vielseitig als sachkundige Problemstellung im Unterricht einsetzen, damit die Schüler
die Fragen und Antworten an den gebotenen Quellen zu erarbeiten imstande sind. Doch
wendet sich das Werk über den schulischen Bereich hinaus auch an politisch und landesgeschichtlich
interessierte Leser, die sich gerne, ohne die sonst üblich vorgesetzten, fertigen
Urteile anhand des umfassenden Materials, eine eigene Meinung bilden möchten. Gerade
die Gesamtschau dieser auch in unserem Markgräflerland so bedeutsamen und bewegten
historischen Epoche wird bei den vielen Geschichtsfreunden, Schulen und Lehrern im
Lande dankbare Leser finden, welche besonders eine sachliche und nicht vorgefaßte, einseitig
auf politische Zeitströmung ausgerichtete, mit zu offenkundigen Sachlücken oder
unsachgemäßen Zuständen belastete Darstellung der Geschichte zur eigenen kritischen
Betrachtung wünschen.

Das vorliegende Werk ist übersichtlich in Hauptabschnitte mit jeweiligen Untertiteln
und zugehörigen Problemstellungen eingeteilt. Es beginnt einführend mit den historischen
und politischen Voraussetzungen bis zur „Situation 1847", beschreibt ausführlich die „Vorgeschichte
", die sozialen Verhältnisse der Bevölkerung im „Vormärz", die enttäuschende
Zeit der Reaktion nach der L bad. Verfassung 1818 bis zum Ausbruch der Revolution,

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