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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 251
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0055
wie die Wiener Regierung vor allem die Gefahr eines russischen Eindringens im
Mittelmeer und mißbilligte alle Schritte des Ordens in dieser Richtung. Zu all dem
kam noch eine Krise im Inneren des Ordens, in dem jüngere Ritter an der Lebensfähigkeit
ihres Ideals zu zweifeln begannen. Der Geist der Aufklärung erfaßte
vor allem Mitglieder der 3 französischen Zungen, aber auch Teile der maltesischen
Geistlichkeit. 1796 starb der Großmeister Emanuel de Rohan, der vergeblich versucht
hatte, den Auflösungserscheinungen entgegenzuwirken. Sein Nachfolger
wurde als erster Deutscher Ferdinand v. Hompesch, ein Rheinländer, mit guten
Beziehungen zum Wiener Hof. Er war ein freundlicher, aber schwacher Mann, der
den auf ihn zukommenden Situationen nicht gewachsen war.

Auch in Heitersheim sah zumindest die äußere Lage nicht gut aus. Die französische
Revolution hatte nicht nur die elsässischen Besitzungen liquidiert, sondern
durch Besetzung des linksrheinischen Deutschland die dort sitzenden Komture vertrieben
. Die Prioralkommende Heimbach bei Speyer, deren Einkünfte dem Großprior
zustanden, verschwand buchstäblich von der Erdoberfläche; der Rest der
Ordenskasse wurde durch die Unterstützung der vertriebenen Ritter aufgezehrt.
Reinach mußte fliehen und starb 1796 im österreichischen Wels.

Sein Nachfolger wurde Ignaz Rinck v. Baldenstein, Bruder des Basler Fürstbischofs
, der in seiner Jugend Page des Großmeisters in La Valetta gewesen war.
In Ordenskreisen genoß er den Ruf eines frommen, bescheidenen Mannes 37). Dem
76jährigen, sehr konservativen Herrn mißfiel jede Neuerung; seine geistige Heimat
blieb bis zum Schluß das Heilige Römische Reich. Ihm folgte im Alter der Prior

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