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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 298
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0102
Konnte Agricola keine Hände malen?

Diese Frage müssen wir stellen, denn Dr. Feger meint, daß die Darstellung von
Händen nicht gerade Agricolas Stärke gewesen sei. „Hier arbeitet er stereotyp",
und später schreibt er nochmals von Agricolas „Unvermögen in der Wiedergabe
von Händen." Deshalb zeige ich auch Bildausschnitte der Hände:

(Vergleich „B"). Die Reihenfolge der Bilder ist die gleiche. Die Hand Hebels
auf dem Basler Original und auf Agricolas Lithographie gleichen sich fast ganz
(B 1 und 2). Auf dem Ölbild ist der Winkel zwischen dem Zeigefinger und der
sonst geschlossenen Hand Hebels unmerklich größer. (B 3). Hebels Hand auf (B 4)
entspricht der von (B 3). Verändert ist jedoch Hebels Hand auf der Pariser
Lithograhie, der Winkel zwischen dem Zeigefinger zur übrigen Hand ist kleiner
(B 5). Hebels Hand auf (B 6) gleicht denen von B 1—4.

Nun zu den Händen der Elisabeth: Auch ihre Hände sind auf Agricolas
Kirschgartenbild und auf seiner Steinzeichnung gleich gestaltet („B" 1 und 2).
Wesentlich ausdrucksloser sind sie jedoch auf dem Ölbild („B" 3), nicht modelliert,
— wie wenn sie Gummihandschuhe übergestülpt hätten, hat ein Betrachter gesagt
. — Außerdem fehlt der kleine Finger der rechten Hand. Vielleicht ist er
jedoch vom Falz des Bilderrahmens verdeckt. Und doch müßte wenigstens die
Kuppe zu sehen sein. (Alle Bildausschnitte grenzen genau an den unteren Bildrand
). Auf allen Nachfolge-Lithographien ist dieser kleine Finger zu sehen.

Ergebnis dieses Vergleiches ist dies, daß Elisabeth Baustlichers Hände auf dem
Ölbild am ausdrucklosesten gemalt sind, so daß das Urteil von Dr. Feger sich
wohl auf dieses Bild bezieht. Wir berühren damit die Kardinalfrage, ob das Ölbild
tatsächlich von Agricola selbst gemalt worden sein kann; so daß ich zum Vergleich
noch andere, von Agricola gezeichnete Hände (Abb. 2) wiedergebe:

Wir sehen, daß diese Hand durchmodelliert und nicht „stereotyp" gezeichnet ist.

Abbildung 2

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