Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Sonderdruck, Unsere Autoren und deren Beiträge 1929-1978.1979
Seite: 8
(PDF, 19 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979/0010
(1917) so. Zwar konnte der Umfang der Zeitschrift nur geringfügig erweitert
werden, doch der Mitarbeiterkreis wuchs: Dr. P. Albert, Otto Behaghel, Jakob
Böser, Dr. Theodor Humpert, Fr. Lipp und Othmar Meisinger fanden mit ihren
Aufsätzen Aufnahme, zum Teil Autoren, die außerhalb des Markgräflerlandes
wohnten, sich ihm aber doch verbunden fühlten und die Brücken zur angestammten
Heimat nicht abbrechen ließen. Der Jahrgang 1918 konnte nur mit
einem 42 Seiten starken Heft herausgebracht werden. Kriegsbedingte technische
Schwierigkeiten waren die Ursache dieses äußerlichen Schwundes. Der Inhalt
aber blieb nach wie vor bedeutungsvoll, und mit Anton Schwaederle und Dr. K.
E. Reinle waren auch wieder neue Mitarbeiter gewonnen, der erstgenannte war
allerdings beim Erscheinen seines Beitrages leider schon verstorben. Mit 82 Seiten
war das Jahresheft 1919 wieder umfangreicher als sein Vorgänger, konnte
aber erst im Sommer 1920 erscheinen. Und auch hier wieder die erfreuliche Tatsache
: es fehlte nicht an neuen Freunden, die das Werk weitertrugen. Dr. Robert
Arzet und Karl Herbster hatten sich zu den altbewährten Mitarbeitern gesellt. In
der Redaktion der Zeitschrift waren die Herren Dr. Frank und Kreissschulrat
Huber dem bisher allein Verantwortlichen, dem ersten Vorsitzenden Pfarrer Rudolf
Faißt, helfend zur Seite getreten, nachdem schon 1916 einmal eine Unterkommission
mit Vertretern aus den einzelnen Amtsbezirken eingesetzt worden
war. Mit dem Heft 1920/21 endete die geschlossene Reihe von sechs Jahrgängen
der „Blätter aus der Markgrafschaft". Es umfaßte 72 Seiten und konnte den Lesern
noch einmal neue Autoren vorstellen: Edgar Freiherr von Rotberg, O. Weiner
und Walter Zimmermann.

Was hatte zur Einstellung des Erscheinens der „Blätter aus der Markgrafschaft
" geführt, obwohl sich die Mitgliederzahl des „Historischen Vereins für
das Markgräflerland" von 175 bei der Gründung im Jahre 1913 über 198 (Anfang
1915), 239 (Ende 1915), 276 (1916), 320 (1917), 332 (1918) und 384 (1919)
auf 464 Mitglieder (1920) hoffnungsvoll entwickelt hatte? Der Mut, mit dem
der Vorstand 1915 die Herausgabe der Zeitschrift gewagt hatte und durch schwere
und schwerste Kriegs- und Nachkriegsjahre hatte fortsetzen können, war nicht
erlahmt, auch nicht durch die Abwanderung einiger forschender und schreibender
Mitarbeiter in die Tageszeitungen, die ein besseres Honorar bieten konnten
als der „Historische Verein für das Markgräflerland". Gerade die auf Sparsamkeit
zielende gewissenhafte Arbeit der Rechner hatte dazu beigetragen, daß immer
wieder Mittel und Wege gefunden worden waren, die selbstgestellten Aufgaben
zu finanzieren, obwohl staatliche Zuschüsse nicht gewährt wurden, wie sie
allen anderen Vereinen mit gleicher Zielsetzung zuflössen.

In den ersten Jahren des Bestehens hatte Landtagsabgeordneter Eduard Herbster
die Aufgabe des Rechners übernommen. 1919 war Ernst Sutter (1864—
1948) an seine Stelle getreten. Er galt weit über Schopfheim hinaus als tüchtiger
Weinhändler, zu dessen 50-jährigem Geschäftsjubiläum das „Markgräfler Tagblatt
" am 14. November 1940 schrieb: „Ernst Sutter brachte das Geschäft durch
Weitblick, Fleiß und Zuverlässigkeit zu großen Erfolgen. Als angesehener Schopf-
heimer Bürger, Vorstand des Turnvereins, Vorsitzender des Aufsichtsrates der
Vorschußbank (heute Volksbank) und Obmann des Bürgerausschusses hat er tatkräftig
wertvolle, gemeinnützige Arbeit geleistet." Alt-Schopfheimer erinnern
sich noch, daß er als erster mit einem Hochrad durch die Straßen der Stadt fuhr,
und auch als erster Autobesitzer rief er Bewunderung hervor und gab Anlaß zu
mancher lustigen Begebenheit. Energiegeladen und zielstrebig ging er die Ziele,
die er sich setzte, an und erreichte, was er wollte, auch wenn es einmal einen
zünftigen Krach gab. Aber all diese guten Eigenschaften reichten nicht aus, um
den „Historischen Verein für das Markgräflerland" durch die Niederungen der
wirtschaftlichen Notjahre nach 1921 hindurchzureißen. Auch Beitragserhöhungen
— von den Mitgliedern opferfreudig hingenommen — konnten das Ende

8


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979/0010