Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Sonderdruck, Unsere Autoren und deren Beiträge 1929-1978.1979
Seite: 37
(PDF, 19 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979/0039
zu sagen hatte, war ein Vorgeschmack auf eine Fülle weiterer Aufsätze und bewies
von Anfang an, mit welcher Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit er zu
Werke zu gehen gedachte. Auf sein späteres Wirken wird an anderer Stelle (7.2)
eingegangen.

Mit dem 12. Jahrgang (1941) mußte die Zeitschrift „Das Markgräflerland" ihr
Erscheinen vorerst einstellen. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt 600 Bezieher.

3.3 Die Markgräfler Jahrbücher 1939 und 1940/41
und die Markgräfler Heimatbriefe 1942 und 1943

Die Idee, ein „Markgräfler Jahrbuch" zu schaffen und es als zweite Veröffentlichungsreihe
neben die Zeitschrift „Das Markgräflerland" zu stellen, wurde erstmals
1936 von Karl Seith dem Mitarbeiterkreis vorgetragen. Ausgangspunkt waren
zwei Männer: Johann Peter Hebel, der 1807 bis 1817 mit seinem „Rheinländischen
Hausfreund" eine erste Reihe von Jahrbüchern des Oberrheinlandes
herausgebracht hatte, und Hermann Albrecht, der mit einem Kreis von Freunden
wie August Eberlin, Georg Uehlin und Friedrich Strübe „'s Gotte-Stübli. Ein
Oberrheinisches Jahrbuch" — allerdings nur zweimal, nämlich 1881 und 1882 —
erscheinen ließ. Karl Herbster sah in Hermann Albrecht den Begründer des Heimatgedankens
im Markgräflerland überhaupt, denn der Pfarrer von Kleinkems
hatte als erster auf die Schätze aufmerksam gemacht, die in der Vergangenheit
unserer Landschaft am Oberrhein ruhten und noch zu heben waren. In seiner
Erzählung „Des Markgrafen Leibmedicus" legte Hermann Albrecht einer der
handelnden Personen die Worte in den Mund: „Ordenäri meinen überhaupt bei
uns die Leute, es sei im Markgräflerland noch nichts rechts passiert, wie in anderen
Orten und Gegenden, und lesen die Geschichten, die im Pommerland vorgegangen
sind oder gar im Engelland und in Frankreich: selbiges ist ihnen wie Zuk-
kerbrot. Das kommt daher, daß sich eben die Schreiber in unserem Land keine
Mühe geben, die Geschichten unseres schönen, lieben Badnerländleins mundgerecht
fürs Volk niederzuschreiben. Wir wollen aber schon nach und nach besorgt
sein, daß die lieben Markgräfler und die Leut im übrigen „Schwabenland" aus
unserem Gotte-Stübli einen andern Begriff überkommen als bisher."

Was „'s Gotte-Stübli" seinerzeit nicht erreichen konnte, sollte nun mit dem
„Markgräfler Jahrbuch" verwirklicht werden. Über den Kreis der Heimatforscher
hinaus galt es, ein Buch der Gemeinschaft zu schaffen, zu dem Männer und
Frauen aller Stände — Bauern, Handwerker, Arbeiter, Künstler — das Beste beisteuerten
, das diese Landschaft hervorzubringen hatte.

So wurde der Mitarbeiterkreis sehr weit gezogen und eine Redaktionskommission
gebildet, der neben Karl Seith selbst Dr. Hermann Burte, Ernst Grether und
Otto Reinacher angehörten. 57 Namen wies das Autorenverzeichnis des ersten
Markgräfler Jahrbuches auf, und es ist unmöglich, sie hier alle aufzuführen. In
ihrer Gesamtheit bemühten sie sich, einen Rechenschaftsbericht von und vor dem
schaffenden Volk am Oberrhein abzugeben.

Am 15. Oktober 1938 konnte das erste „Markgräfler Jahrbuch 1939" in einer
abendlichen Feierstunde in Lörrach der Öffentlichkeit übergeben werden. Die
erste Auflage von 700 Stück war rasch vergriffen, die zweite in gleicher Höhe
im Dezember 1938 schon zur Hälfte verkauft. Die allgemeine Zustimmung, die
das Buch fand, dokumentierte sich nicht nur im Verkaufserfolg, sie spiegelte sich
auch wider in den Urteilen und Kritiken. Zunächst sei eine von hochoffizieller
Seite zitiert: „Ich begrüße lebhaft diese wohlgelungene, in ihrer Art vorbildliche
Veröffentlichung. Der Minister des Kultus und Unterrichts, Karlsruhe." Eine andere
Stimme kam von jenseits des Rheines: „Zum ersten Mal erscheint dieses
Buch, aber schon diese Erstlingsgabe verspricht Außerordentliches und ist glän-

37


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979/0039