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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Sonderdruck, Unsere Autoren und deren Beiträge 1929-1978.1979
Seite: 49
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lungsort der „Landschaft" auf dem Sausenhart lag. Über Hertingen brachte der
Bus die Teilnehmer nach Schliengen, Auggen und Müllheim, immer begleitet
von den Rebhängen des nördlichen Markgräflerlandes, wo sich manche behäbige
Hofanlage erhalten hat. Von Müllheim ging die Fahrt über Oberweiler und
Schweighof hinauf auf den Kreuzweg, von dort hinunter zum Haldenhof und
nach Neuenweg, vorbei an den alten Schanzlinien aus der Zeit des Türken-Louis
und dann durch das Tegernauer Tal zurück nach Schopfheim.

Am 13. September 1953 wurde eine Fahrt nach Neuenburg am See (Neuchatel)
durchgeführt, um die Beziehungen zwischen den Grafen von Neuenburg und den
Markgrafen von Hachberg-Sausenberg lebendig werden zu lassen. Das Schloß
über dem See und das Grabmal in der Stiftskirche fanden reges Interesse. Über
Solothurn und Basel kehrte man in die Heimat zurück.

Eine Elsaßfahrt unter Leitung des vielen Markgräflern bekannten Heimatforschers
Paul Stintzi fand am 12. September 1954 statt. Ensisheim mit seinem
altehrwürdigen Rathaus und reichen Bürgerhäusern mit Erkeranbauten und Volutengiebeln
, Rufach mit der Erinnerung an seine kampferprobten, im Streit
selbst gegen den Kaiser erfolgreichen Frauen und dem mit doppelter Freitreppe
geschmückten Rathaus sowie der Straßburger Einfluß verratenden ehemaligen
Liebfrauen- (heute St. Arbogast-)Kirche, der in seinen Anfängen in Römerzeiten
zurückreichende Badeort Sulzmatt und schließlich Colmar mit seinen kaum ausschöpfbaren
Kunstschätzen im städtebaulichen wie im musealen Bereich waren
die Hauptstationen dieser Rundfahrt.

Das Jahr 1955 brachte gleich zwei Fahrten unter Paul Stintzis Leitung. Die
erste Fahrt führte am 24. Mai durch die Regio. Auch hier nur die wichtigsten
Punkte: Altkirch, die oft von Kriegen heimgesuchte Stadt, lange Jahre Sitz der
Grafen von Pfirt — Feldbach mit seiner durch spätere Zutaten arg verschandelten
romanischen Kirche des 1144 begründeten Benediktinerpriorats — dann
Pfirt selbst, das heutige Ferrette, ein malerisches Städtchen mit wechselhaftem
Schicksal und sehenswerten Resten aus mittelalterlicher Zeit — die wohlerhaltene
Ruine Landskron — dicht an der französisch-schweizerischen Grenze Mariastein
mit Kloster und Wallfahrtskirche als bestes Beispiel „posthumer" Gotik mit vielen
barockisierenden Ausschmückungen unserer Zeit, tief darunter im Felsen
die Reichensteinsche Kapelle und die Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild vom
Anfang des 17. Jahrhunderts — Therwil im Leimental mit der mitten im Schwedenkrieg
(1627 — 32) erbauten Stefanskirche — schließlich Arlesheim, Sitz des
Domkapitals von Basel seit 1679 mit der herrlichen Stifts- oder Domkirche (in
ihr eine der wenigen in der Schweiz erhalten gebliebenen Silbermann-Orgeln) und
den Chorherrenhäusern, 1792 bis 1812 zu Frankreich gehörend, dann wieder
der Schweiz eingegliedert. Ein Übermaß an Geschichte wurde lebendig, eine
Fülle reizvoller Landschaftsbilder erfreute die Teilnehmer der Fahrt, die über
Basel ins Markgräflerland zurückkehrten.

Gleichen Gewinn brachte die Elsaßfahrt am 25. September 1955. Bei Hüningen
, dem alten Brückenkopf, ging es über den Rhein hinüber nach Mülhausen,
1308 freie Reichsstadt, 1515 der schweizerischen Eidgenossenschaft beigetreten,
von 1797 an französisch und damit dem wechselhaften Schicksal des Elsaß unterworfen
. Über Sennheim (Cernay), nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut,
und Thann mit dem spätgotischen St. Theobald-Münster kletterte der Bus dann
in die Vogesen hinauf zum Markstein und wieder hinunter ins Lauchtal, wo die
Teilnehmer der Fahrt die ehemalige Stiftskirche von Lautenbach als Glanzstück
der Romanik im Elsaß erlebten. Ein Abstecher nach Murbach mit seiner Abteikirche
St. Leodegar — im Markgräflerland vielfach begütert —, von der leider
nur der Ostbau erhalten geblieben ist, zeigte, daß auch in diesem Rest noch die
großen Baugedanken der Romanik deutlich zu werden vermögen. Gebweiler
(Guebwiller) brachte den Abschluß mit seiner Liebfrauenkirche, die im 18. Jahrhundert
aus dem Abbruchmaterial der Abteikirche Murbach errichtet wurde, der

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