http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0134
Mü. = Müllheim
Ob.egg. = Obereggenen
Oed. = Oetlingen
Rhw. = Rheinweiler
Schi. = Schlierigen
Ste. = Stetten
Tak = Tannenkirch
Tu. = Tumringen
Wei. = Weil
Wi. = Wettlingen
Wo. = Wollbach
Weitere Abkürzungen:
lat. = lateinisch; kelt. = keltisch; ahd. = althochdeutsch; mhd. = mittelhochdeutsch
; alem. = alemannisch; ma. = mundartlich; Jhdt. = Jahrhundert; o. D. =
ohne Datum; Re. = Reben; je. — jetzt; gen. = genannt; z. Tl. = zum Teil; Fan.
- Familienname; Vn. - Vorname; Un. = Ubername.
Die aus etwa 30 Rebgemeinden gesammelte Namensliste stellt sich unterteilt
nach dem Inhalt und der Herkunft der Begriffe vor:
1.
Mit Wein und Reben verbundene Namen
Beinahe jedes Rebdorf, das grundherrlich in seiner Mitte einen Ding- oder
Meierhof nachweist, nannte schon aktenkundig früh mindestens einen herrschaftlichen
„Weingarten", „Hof-" oder „Herrenreben", ein größeres Stück Rebgelände
in Dorfnähe, in bester Lage, so: im Wingarten (1323; Lö.); in dem Wingarten
(Au. 1383); (Na. 14. Jhdt.; Basler Hochstift); im alten Weingarten (Wei. 1566);
am Winhartzberg (Schi. 1363); im Wingarten (J. 1401 - Dompropstei); Wingarten
(Oetl. 1400); im Weingarten — sant Blesien wingarten (Efr. 1406); Gottzhus
(St. Blasien); Wingarten (Rhw. 14. Jhdt.); obere Wingarten (Fi. 1429, Deutsche
Herren-Reben); im Kleinkemser Weingarten (Kl.k. 1505; St. Blasien); Weingarten
am Bröbel (Weinmetzin (O.egg. o. D. — metzin = Mechthild); im alten Weinmarkt
(Weil. 1737).
Auch die Verbindung mit „Reben" trifft man häufig an: so den Rebacker, ein
mit Reben bepflanztes Ackerstück außerhalb der Dreifelder-Flur.
Rebacker (Bro. 1336); — (Efr. 1350); — (Egr. 1373); — (Ha. 1374); — (Ma.
o. D.); — (Wei. 1435); — (Hu. 1500); — (Wo. 1571).
Rebgarten (Hilt. 14. Jhdt.); — (Wei. 1561; hinter der Kirche).
Rebgasse (Haui. o. D.).
Rebmättle (Wi. 1515); Rebmatten (Wi. 1852) noch Reben).
Rebstall (Ha.st. 1569).
in den alten Reben (Wei. 1425).
2.
Der Lieblingskultur unseres klimabegünstigten Landes bot man vorwiegend die1
Sonnenseiten nach Süden und Westen und den windgeschützten Hanglagen an,
meist im geschlossenen Rebberg, der gemeinhin als „Berg" bezeichnet wird.
„I gang in Berg go sticke", — ich geh in die Reben, um zu sticken — „ins
Wachsetal" oder „in Fuchserai" —, oder „in Harberg", sagt der Isteiner, wenn
er an die Sonnhalde ob dem einstigen Wachsentalgraben oder in die Rebstücke
am Fuße des bewaldeten „Hartberges" zur Arbeit ging. Oder „i ruehr in der
Hole" und meint, er rührt die Reben an der Halde; „im Buck" oder „im Bühl",
statt am Buck oder auf dem Bühl. Halde (= Hole), Bühl (= Rain) sind Namen,
die auch in der Acker- und Mattenflur anzutreffen sind.
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