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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 130
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0136
Graben: in den Greffen (Ha. 1268); ahd. girophti = Griffit = Wassergraben;
im grabun = Graben (Au. 1325); in der Greberen (J. 1483); Lüttis Grabe
(J. ma.).

Loch: im Loch (Lö. 1537); im Chessiloch (Hau. o. D.).

Verschiedene: Eberüttiacker (Wi. 1771); im Raus = Runs = Wassergraben (Bla./
Kl.K. 1592).

4.

Nach der Lage, Flächengröße und Form der Gewanne oder eines Rebstückes:

Mannwerk oder Jucherte
Länge — Kürze — Spitz — Ecke — Rank

Uff gehende Mannwerk (Efr. 1350); hanghoch ziehendes Rebstück — ein Mannwerk
ist das Flächenmaß für die Reben, und so groß wie ein Mann an einem
Tag hacken kann. Krumb Mannwerk (Efr. 1350); wüste Mannwerk (Efr.);
steinechte Mannwerk (J. 1603); Eschimannwerk (Efr. 1352); ma. Eschmannerich
(K.: Esch = Feldflur); also ein Rebstück außerhalb des geschlossenen Rebbergs;
im stracken Mannwerkh (Wei. 1382); schnopen Mannwerk (Efr. 1406, sp. im
Tschuppen); hangend Mannwerkh (Ei. 1540); dschatten Mannwerkh (J. 1576);
lange Mannwerkh (Ha. 1503 und Fi. 1430); drey Mannen hoewet (Schi. 1329);
im Schemel (O.egg. o. D.) = altes (röm.) Flächenmaß f. Reben; im Gehren
(J. 1401); im Geren (Fi. 1570); im Gehren (Ha. 1752) — (Efr. 1758); = spitze,
keilförmig verlaufende Stücke; bei der Ortmatt (Bro. 1660) = Spitze, an der
äußersten Grenze; zer Bramen (Mau. 1363); mhd. bräme = vorspringendes Eckstück
; Eggreben (Efr. 1406); am Ende der Gemarkung; 3 nach oben zusammenlaufende
Gewanne; Schittegge (Au. 1325); in dem Strahlo (Fi. 1429); im
Stroler (Fi. 1503); mhd. sträle = Pfeil = langes, schmales Gelände; zem Liecht-
reben (Egr. 1468 = einzelstehendes Rebstück; in der Kürzi (Fi. 1408); Sinwelbletz
(Fi. 1408); Sinwell-Jucherten (J. 1483); Sinwel Mannwerckh (Fi. 1503); mhd.
sin-wel = rund; im Rangen (Au. 1498) = Bergkrümmung; (Hacher Rank);
auf der Kanzel (Au.); uf der Chanzle (J. ma.) = vorstehende Lößterrasse; im
Scherbe (J. 1739); im Scheibenstückle (Kl.k. 1775); Felsenstück (Au. 1623); zem
loewen (Mau. 1363); leuen, leien, mhd. leie = Fels.

5.

Nach der Bauart wurden für die Reben unverkennbar bestimmte Namen gewählt,
wie etwa bei dem Kammerbau nach römischer Art, die in Lauben gezogenen
Stöcke; Spaliere: in der alten Cammere (ötl. 1287); in der Kamere, in der
Kamraten (Efr. 1350, 1406); Kamerte (Ha. 1355); zer alten Cameren (Hai.
1389); Kamerten, in der Camerten (Wei. 1425, 1503), in der Camrathen
(Wei. 1659); im Metzenkämmerli (Au. 1779); Metzi = Mechthild.

Neusetzi für Neuanlagen: nuwe Sezi (Fi. 1300); im Nuwsatz (Wei. 1340); in der
niuwsetzeme (Efr. 1350); Niuwen setze gegen Küchen (Efr. 1391); Rüsten
Nüwsetzin (Eg. 1408); ob den Nuwsetzen (Egr. 1425); Nuwenburge nuw-
setze (Rhw. 14. Jhdt.); Neusetzi (Haa. 1571, J. 1571); Neusetze (Wo.); auf
der Neusetzi (Au. 1900); am Neuen Rebberg (Bro. 1573); bei den neuen
Reben (Egr. 1755).

Rütti: in der Rütte (Bla./Kl.k. 1406); an der Rütti (J. 1483); im Rütteli, am
Maibergweg (Hausen; o. D.) wurden Reben von 2 Bürgern 1728 versuchsweise
angelegt; in der Stocken (Liel; o. D.); in der Stockete (J. ma.).

Egerte (Fi. 1429); 1 Maw. Reben im Kalben; ma. Chalbe (Ha. 1460); mhd. Kalwe
= Kahle Stelle; im Heiße Gelend (Ba. 1344); in der Wessen (Schi. 1329)!;
in der Hand-Ehrin (Kl.k. 1760); mhd. eren = pflügen; Rebtheile (Bro. 1651).

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