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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 204
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0210
Jedoch zeigt die Lektüre, daß man auch ohne die später gegründeten Hauptorte
h la Karlsruhe und Mannheim ein topographisch interessantes Feld zu einem zugleich
vielfältigen und auch wieder einheitlichen Ganzen vereinen konnte. Der Rez., der eben
selbst eine Parallele der Bodenseelandschaft veranstaltet (wird noch in diesem Jahr erscheinen
), ist so mit den Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens durchaus vertraut.
Der Hrsg. hat die Zeillerschen Texte in die Sprache unserer Tage übertragen und entsprechend
gerafft, was in vielem kein Schaden sein kann, wird doch der Band dadurch
breiteren Leserschichten artgemäß. Im Nachwort bietet Truöl vor allem historische Gegebenheiten
, darüber hinaus stellt er das Meriansche Gesamtwerk in die Zusammenhänge
der Zeit und der Tradition der Ansichten von Schedel und Münster zu Braun-
Hogenberg. Ein Ortsregister mit neuer und alter Schreibweise sowie jeweiligem Merian-
band-Originalhinweis erweist sich als recht brauchbar, dasselbe gilt für die beigegebene
Badenkarte mit entsprechenden Ortseintragungen (nur vermißt man hier eine Legende,
in der die zweierlei Ortszeichen — mit Stich und ohne Stich — deklariert werden).
Difficil verhält es sich auch mit den Maßstäben: einige der Stichreproduktionen (nicht
der Stiche!) mußten verkleinert, andere vergrößert werden. Da indes der Bärenreiter-
Verlag Faksimilierungen der einschlägigen Merian-Topographie-Bände publizierte, konnte
sich ein solcher Auswahlband ein derartiges Vorgehen durchaus erlauben, er mußte ja
auch seine handlichen Proportionen und seinen geschlossenen Satzspiegel haben. Würde
man zu guter Letzt das alles ganz kritisch sehen, müßte man auch Anstoß amTitel
nehmen (daß „Badnerland" im Untertitel genannt wird, könnte hier am ehesten stören),
auch gibt es einige Ungenauigkeiten, etwa Beuron statt Beuren im Absatz „Heiligenberg
" — doch liegt es uns fern, das notwendige Paradox nicht verstehen zu wollen.
Es hat schon eine ganze Reihe Merianscher Auswahlbände nach diesen und jenen,
nicht nur topographischen Gesichtspunkten gegeben — das Novum eines Merianschen
Badenbandes ist zwar gewagt, aber vertretbar und heute durchaus akzeptabel.

Helmut Bender

Johann Jakob Schneider, Das Badische Oberland. — Nachdruck der Ausgabe von 1841
mit 26 Stichen und einer Karte. — Vorwort von Robert Feger. Freiburg: Rombach 1979.
188 S., broschiert.

„Pfarrer Schneiders Buch informiert uns heute noch darüber, wie es im Oberland um
1840 aussah und wie man dort damals dachte . . .", konstatiert der Hrsg. und Mitarbeiter
unserer Zeitschrift, Oberbibliotheksrat Dr. Robert Feger, in seinem aufschlußreichen und
instruktiven Vorwort. Schneider, gebürtiger Basler, war erst Pfarrverweser in Grenzach,
nach Villinger Jahren wirkte er ab 1824 als Pfarrer in Obereggenen, in Tüllingen und
in Feldberg, 1859 ist er zu Betberg verstorben. Seine in ihrer Art recht individuelle
Darstellung gibt sich sowohl geschichtlich als kulturgeschichtlich, gibt sich freilich auch
deskriptiv-statistisch und volkskundlich wie wirtschaftshistorisch gleicherweise faktenreich.
Ein nachromantisch-biedermeierliches Element herrscht vor, wie es in den Jahren dieser
Publikation und zu Anfang breiterer Landes- und Reisebeschreibung üblich war (vgl.
etwa J. Bader, Huhn und Heunisch). Die Texte bieten so viel Information und mit
Anekdotischem u. ä. auch genügend Lesegenuß. Was sodann dem Ganzen wie dem Einzelnen
weitere wertvolle Substanz verleiht, sind die beigegebenen I ithographie-Repro-
duktionen, weniger ausgesprochene Kunstwerke als vielmehr muntere und interessante
Dreingaben, auf die man heute keineswegs verzichten wollte.

Einleitend rechtfertigt sich Schneider, weshalb er, vor allem aus Mangel an geeigneten
und zuverlässigen Quellen, solche Texte inszenierte. „Ich entschloß mich also ... zu
einfacher Zeichnung einiger, theils historisch interessanter, theils von der Natur vorzüglich
begünstigter Punkte . . .", neben Bader und Heunisch nennt er Kolb („Historisch-statistisch
-topographisches Lexicon von dem Großherzogthum Baden . . .", Karlsruhe, 3 Bände,
1813—16) als seine Quellen. Und er betont: „Nicht eine Beschreibung des badischen
Oberlandes — nur eine Skizzierung einiger seiner lieblichsten Punkte enthalten diese
Blätter". Im folgenden vertritt er seine Reiserunde, er bezeichnet das als „kleines aber
wunderliebliches Gebiet", wenngleich es sich nicht an der majestätischen Schweiz messen
läßt. Ein Huldigungsgedicht „Badenia" beschließt diese Vorrede. Es folgen die einzelnen
Kapitel, in denen u. a. behandelt werden: Lörrach t Schopfheim / Kandern / Badenweiler /
Todtnau . Bürgeln / Istein / Schönau / Zell / Sulzburg Klein-Laufenburg ' Staufen /
Hasel mit der Erdmannshöhle / der Eichener See / Feldsee und Feldberg / Tüllingen /
Leopoldshöhe / Beuggen / Rötteln und das Röttelner Schloß / Wehr; zum Schluß steht
das Kapitel „Die Fabriken des Wiesenthals", ein lebhaftes Zeugnis der Frühindustriali-

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