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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 3/4.1980
Seite: 265
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-03-04/0059
Neugestaltung des Dorf-, Kirch- und Kinderspielplatzes

in Feldberg

Der Versuch eines Werkberichtes von Kurt Gross

Ein Teilbereich der Dorferneuerung ist die Aufwertung des Dorfplatzes als Begegnungsstätte
von alt und jung im Dorf. Wenn dieser Dorfplatz im Zentrum des
Dorfes liegt und dazu noch eine „lebendige Funktion" besitzt, sind die wesentlichen
Voraussetzungen für die Erhaltung des Dorfplatzes gegeben. Im Müllheimer
Ortsteil Feldberg sind diese Voraussetzungen in idealer Weise gegeben, liegt doch
der Dorfplatz inmitten des ländlich strukturierten Dorfes bei der Kirche, Milchsammelstelle
, Lehensmittelgeschäft, Metzgerei und außerdem in unmittelbarer
Nähe von Kindergarten, Ortsverwaltung und Gemeindesaal.

Schon im Jahr 1767 wurde der heute noch vorhandene Platzbrunnen an Stelle
eines früheren hölzernen Brunnens errichtet. Bis zum Bau der öffentlichen Wasserleitung
im Jahre 1899 wurde hier von den anliegenden Einwohnern das Wasser
für den täglichen Bedarf geholt und das Vieh dorthin zur Tränke geführt. Der
Platz erhielt seine heutige Form in mehreren Etappen. 1818 wurde der Friedhof,
der bis zu dieser Zeit die Kirche umgab, verlegt. 1854 wurde der Platz tiefer gelegt
, um die Turm- und Kirchenmauer trocken zu legen. Im Jahre 1877 wurde die
für den Bau der Straße nach Müllheim notwendige Stützmauer an der Südsei*" des
Platzes erstellt. So entstand der Dorf- und Kirchplatz, der bis in die heutige Zeit
seine Aufgabe als Begegnungsstätte erfüllt hat. Hinzu kam, daß 1887 im nördlich
der Kirche gelegenen alten Schulhaus, jetzt Hörnliweg 2, vom 1884 gegründeten
Frauenverein der Kindergarten eingerichtet wurde. Somit ist als sicher anzunehmen
, daß schon ab diesem Zeitpunkt der Dorf- und Kirchplatz auch als Spielplatz
für die Kinder verwendet wurde, zumal das Grundstück des Hauses Hörnliweg 2
äußerst klein war. Durch diese historische Bestandsaufnahme ist nachgewiesen, daß
die heutigen Funktionen des Dorf-, Kirch- und Kinderspielplatzes in Feldberg
keine Errungenschaft einer verordneten Dorferneuerung, sondern gewachsener,
lebendiger Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft ist.

Der Platz an sich hätte die vielfältigen Anforderungen dörflichen Lebens in
idealer Weise erfüllt; Ausstattung und Gestaltung entsprachen jedoch nicht den
Bedürfnissen. Immer mehr wurde der Platz wahllos als Parkplatz verwendet.
Autos standen oft direkt vor der Kirchentüre, so daß für ein Gespräch nach dem
Kirchgang kaum Platz blieb. Umliegende Nachbarn werteten als Dauerparker
den Platz weiter ab. Außer den Rotdornbäumen, die alleeartig entlang der beiden,
den Platz begrenzenden Straßen, vor langen Jahren gepflanzt wurden, waren
keinerlei Grünflächen vorhanden. Der Brunnen wurde altersschwach, undicht und
seine Reparatur aus Kostengründen immer wieder aufgeschoben. So stellte sich der
Kirchplatz dem Planer im Jahre 1972 dar.

Inzwischen war die selbständige Gemeinde Feldberg, im Zuge der Kreis- und
Gemeindereform, ein Ortsteil der Stadt Müllheim geworden. Schon im ersten
Jahr nach der „Eheschließung" wurde der Hermann-Burte-Saal als wichtigstes Eingemeindungsversprechen
durch die Stadt Müllheim in Angriff genommen und 1974
fertiggestellt. Ein Teil der in Zusammenhang mit dieser Baumaßnahme erforderlichen
Pkw-Stellplätze wurde an der nordöstlichen Seite des Kirchplatzes vorgesehen
. Das Straßenbauamt, das Staatliche Hochbauamt Freiburg — welches für
die bauliche Betreuung der Kirche zuständig ist — und der Kirchengemeinderat
von Feldberg, billigten im Dezember 1972 eine Skizze des Hochbauamtes der
Stadt Müllheim, in welcher 11 Parkplätze entlang der Rheintalstraße vorgesehen

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