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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 3/4.1980
Seite: 344
(PDF, 32 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-03-04/0140
ein am Rande der dortigen Wiesen aus dem Boden ragender Felsblock heißt
ebenfalls noch heute „Wolfsstein".

Um eine eindeutige Wolfsfalle dürfte es sich bei dem von 1498 bis 1750
erwähnten „Wolfsloch" auf dem Rührberg im Gewann Hägeier gehandelt haben.
Solche Wolfslöcher oder Wolfsgruben waren oben mit Reisig bedeckt und mit
einem Köder versehen. Wenn ein Wolf nun in eine solche Grube gefallen war,
dann verhinderten die senkrechten und mit Brettern verschalten Wände ein
Entkommen des gefangenen Tieres.

Auch in der Umgebung Wyhlens erinnern noch einige Flurbezeichnungen an
den Wolf. In Herten wird 1478 eine „Wolfsriese" und ebenfalls ein „Wolfshag"
erwähnt, der sicher auch das Weidevieh schützen sollte. Für Degerfelden ist 1478
eine „Wolfsmatte" belegt, und im gleichen Jahr heißt auch schon der dortige
Dinkelberggrabenbruch in der Nähe der mittelalterlichen Fliehburg „Wolfsgraben
" 9).

Der Wolf wurde der Bevölkerung besonders dann gefährlich, wenn er im
Winter nicht mehr genügend Nahrung fand. So berichtet Iselin in seiner „Geschichte
des Dorfes Riehen", daß im Winter 1646 in Hüningen ein Soldat und
in Lörrach ein Kind von Wölfen zerrissen wurden 10).

Anmerkungen

(1) Klosterarchiv St. Maria Magdalena, Urkunde Nr. 25

(2) Ernst Christmann: „Von Wolfsgalgen und Wolfsbalgträgern" (in: Oberdeutsche Zeitschrift
für Volkskunde, Jg. 17, 1943, S. 69 ff.)

(3) z.B. Walter Keinath: „Orts- und Flurnamen in Württemberg, hg. vom Schwäbischen
Albverein, Stuttgart 1951, S. 141

(4) Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hg. von Hans Bächtold-Stäubli, Berlin
und Leipzig 1927, Bd. IX, S. 790 ff.

(5) E. Iselin: Geschichte des Dorfes Bettingen, Basel 1913, S. 109

(6) D. K. Gauss: Die Flurnamen von Baselland in ihren Beziehungen zur Pflanzen- und
Tierwelt (in: IX. Tätigkeitsbericht der Naturforschenden Gesellschaft Baselland.
1930—32, S. 166)

(7) Fritz Byloff: Wolfbannerei (in: Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde, Jg. 1, 1927,
S. 129)'

(8) Erhard Richter: Die Flurnamen von Wyhlen und Grenzach in ihrer sprachlichen,
siedlungsgeschichtlichen und volkskundlichen Bedeutung (— Forschungen zur Oberrheinischen
Landesgeschichte, Band XI, 1962, Nr. 808—16)

(9) Staatsarchiv Aarau, Berain Nr. 7468 (Stift Rheinfelden), S. 40—43
(10) E. Iselin: Geschichte des Dorfes Riehen, Basel 1923, S. 145

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