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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 154
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0156
Das Lörracher Stadtarchiv stellt sich vor

von Hans Hoog

Wenn Verwaltung und Gemeinderat bei der Planung und beim Bau des am Jahresanfang
1976 bezogenen neuen Lörracher Rathauses eine dem Hauptamt angegliederte Archivabteilung
mit erstmals hauptamtlicher Besetzung vorgesehen haben, so haben sie
ganz bewußt nicht nur eine in der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg vorgesehene
Pflichterfüllung geleistet, sondern darüberhinaus mit einer gut überlegten Organisationsstruktur
diese neue Einrichtung voll in die laufende Verwaltung integriert. Der
beschrittene Weg war bei der Größenordnung der Stadt Lörrach und dem überlieferten
Archivahenbestand durchaus richtig, wie sich in nun 5-jähriger Praxis erwiesen hat.

Die gut funktionierende Betriebsform des Lörracher Stadtarchivs hat wohl auch mit
dazu beigetragen, daß das Präsidium des Südwestdeutschen Archivtages den 41. Südwestdeutschen
Archivtag in der Zeit vom 29.-31. Mai 1981 in der Stadt Lörrach abhält.
Dieses Ereignis, das Archivfachleute aus Südwestdeutschland, den angrenzenden Bundesländern
sowie aus der Schweiz, aus Frankreich und Österreich zusammenführt, bietet
Anlaß, das Lörracher Stadtarchiv erstmals einem größeren Kreis von Fachleuten vorzustellen
. Darum wurde auch das Angebot der Schriftleitung der Arbeitsgemeinschaft
Markgräflerland, im Frühjahrsheft 1981 der Zeitschrift »Das Markgräflerland« einen
Bericht aufzunehmen, gerne angenommen; besteht dadurch doch die Möglichkeit, einem
größeren Kreis von Historikern und an der Heimatgeschichte Interessierten diese
neue Einrichtung näherzubringen.

Schaut man sich die Geschichtstabellen der Stadt Lörrach und der mit ihr zusammengeschlossenen
früher selbständigen Orte Stetten (1908), Tumringen, Tüllingen (1935),
Haagen (1974), Brombach und Hauingen (1975) an, so fällt auf, daß der Ort Lörrach
erstmals 1102 in einem Bericht über die 1083 erfolgte Gründung des Klosters St. Alban in
Basel genannt wird, während ein Teil der eingemeindeten Orte und viele Nachbarorte
schon im 8. Jahrhunden urkundliche Erwähnung finden.

Grabhügelfelder (2000 v. Chr.), Fliehburgen (500 v. Chr.) auf der Gemarkung und ein
Alemannenfriedhof im heutigen Stadtzentrum (um 450 v. Chr.) bezeugen auch ohne
schriftliche Uberlieferung, daß Lörrach als früher Wohnplatz zeitlich in der Reihe der
anderen Orte stehen muß. Der wohl unbedeutende Ort auf dem Hochgestade über dem
Wiesefluß wird schon weit vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Reisenden auf
dem Wege zwischen der Rheinstadt Basel und dem Wiesental (Schopfheim) und dem
Kandertal durchzogen worden sein. 1403 erteilt König Ruprecht von der Pfalz auf Bitten
seines getreuen Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg und des Vogts und
der Gemeinde Lörrach für das Dorf Lörrach das Marktrecht. Dieses wird 1452 durch
Kaiser Friedrich III. bestätigt. Nach der Zerstörung der Burg Rötteln 1678 wird die bis
dahin innerhalb der großen Burganlage untergebrachte markgräfliche Verwaltung in das
Dorf Lörrach verlegt. Ebenso die Lateinschule. 1682 wird Lörrach zur Stadt erhoben.
Von der geplanten Stadtbefestigung mit Mauern und Türmen wird 1688 nur noch der
Torturm (Brombacher Tor) in der heutigen Turmstraße gebaut, der knapp 200 Jahre später
aus Verkehrsgründen wieder abgebrochen wird. 1756 werden die infolge der
Kriegsereignisse von 1676-1735 praktisch nicht wirksam gewordenen Stadtrechte erneuert
.

Diese wenigen Daten zeigen, daß der Ort Lörrach lange ein wohl ruhiges Dasein führte
, das 1403 verliehene Marktrecht auch keinen großen Aufschwung gebracht haben
dürfte und erst die Zerstörung der Burg Rötteln eine Entwicklung einleitete, die der
Stadt Lörrach ihre heutige Hauptstellung in unserer Region neben der schweizerischen
Nachbarstadt Basel einbrachte.

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