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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 172
(PDF, 31 MB)
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Herbstexkursion und Jahrestagung 1980

Wie ähnliche Veranstaltungen, die der Herbsttagung vorausgegangen sind, zeichnete
sich auch diese wieder durch eine ungewöhnliche Vielfalt und besondere niveaumäßige
Höhe aus. Schon bei der Begrüßung in der Blansinger Festhalle durch den Vorsitzenden
Vortisch und die Ortsvorsteherin Frau Ritter, deuteten sich Themen an, die in der heutigen
gesellschaftlichen Auffassung fast Seltenheitswerte besitzen.

Blansingen war auch als Exkursionsort gewählt worden, weil es im Heft 3/4 1980 »Das
Markgräflerland« seinen besonderen Niederschlag fand und in seiner romanisch-gotischen
Kirche ein sakrales Bauwerk besitzt, das in seiner Abgelegenheit bisher nur wenigen
Kunstkennern in Erinnerung war und lange auf eine grundlegende Renovierung
warten mußte. Der Begrüßung, die auch einen Willkommenstrunk einschloß, fügte
Günther Schöning ein fundiertes Referat über den Baucharakter von Blansingen an - das
später ausführlich im Heft der Arbeitsgemeinschaft behandelt wurde - und sich dem alten
Dorfmodell widmete, für das Blansingen noch immer als herausragendes Beispiel
gelten kann. Mit seiner zeitlos gültigen alten Bausubstanz schließt es zahlreiche Vorbilder
eines künstlerischen und zugleich zweckmäßigen bäuerlichen Bauwillens ein. Änderungen
in den Lebensgewohnheiten und in der wirtschaftlichen Struktur beseitigten
zwar viele wertvolle Baudenkmäler bäuerlicher Art, doch was blieb, verrät noch immer,
wie die Menschen der Markgrafschaft lebten und wirkten. Auffallend in Blansingen ist,
daß die ökonomieteile der Häuser häufig im Straßenbereich stehen und mit ihren beträchtlichen
dimensionierten Dächern den öffentlichen Raum prägen.

Das sehr fundierte Referat, das sich mit der dörflichen Vergangenheit wie mit der jetzt
gebotenen Sanierung beschäftigte und den Wandel in der Lebenshaltung wie die Mobilität
erschloß, dabei auch abschreckende Beispiele nicht übersah, wurde von einer Reihe
Lichtbilder ergänzt und illustriert. Zugleich zeigten sich Möglichkeiten, wie die alte
Bausubstanz in ihren Details erhalten werden kann. Allerdings kämpfen Verkehrsplaner
wie auch der Brandschutz gegen die Denkmalshüter oft mit den differenziertesten Argumenten
.

In der am Dorfrand gelegenen, dem Apostel Petrus geweihten Kirche, übernahm die
Historikerin Frau Dr. Heimann-Schwarzweber die Führung, neben der immer wieder
Änderungen einschließenden Baugeschichte auch die ungemein farbenprächtigen Fresken
erläuternd, die nach der Reformation unter Kalkputz verschwanden und in jüngster
Zeit wieder freigelegt wurden. Sie versetzen heute den Betrachter in eine Zeit, in der Bilder
die Abläufe des biblischen Geschehens erklären mußten. Auch für den heutigen
Menschen ist die Ikonographie und die Einordnung der Malerei dieser offenbar von zwei
verschiedenen Künstlern geschaffenen Fresken eine wertvolle Bereicherung, die ihn zugleich
zu einer inneren Kontemplation zwingt. Die Referentin konnte aus einem überreichen
Fundus an Kenntnissen und Erfahrungen berichten, die eine hohe Leidenschaft
für die heimatliche Kunst verrieten.

Im nahe gelegenen Egringen wurden nach dem Mittagessen die Themen der Herbstversammlung
behandelt. Nach dem Gruß an die versammelten Mitglieder und die Gäste
von der Raurachischen Gesellschaft für Alterskunde aus der nahen Schweiz ließ der Vorsitzende
die Jahresbilanz durch den Rechner Herbert Weiss vorlegen. Bedingt durch erhebliche
Ausgaben, die das Jubiläumsjahr 1979 verursachten, ergaben sich Umsätze, die
an die Zahlen eines mittelständischen Unternehmens erinnerten. Hohe Kosten verursachte
die Herstellung des Jubiläumsheftes, die gleichzeitig in Auftrag gegebenen Schallplatten
»Markgräfler Orgeln«, einer signierten Kunstmappe von Paul Ibenthaler, Kunst-
karten und anderen Erinnerungsgegenständen, die alle vorsichtige Dispositionen verlangten
. Dank der Aufgeschlossenheit der Mitglieder, einer Reihe von Unternehmen,
der Gemeinden und des Landkreises blieben der Kasse noch ausreichende liquide Mittel,

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