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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 236
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0058
Im Jahre 1910 war die Anzahl der Arbeitnehmer bereits von 7 auf 198 angestiegen. Neben
Dr. Schaerges und Dr. Barell war es der unermüdliche Kaufmann Eduard Hentz,
der den Firmenchef immer wieder ermutigte. Als der Betrieb, total überschuldet, dem
Zusammenbruch nahe war und der Vater Fritz Hoffmanns seinem Sohn nahelegte, die
Firma zu liquidieren, bestürmten dieser und sein Prokurist Hentz den Vater und Gönner
, das begonnene Werk fortsetzen zu dürfen. Im selben Jahr (1897) starb Friedrich
Hoff mann. Der Sohn konnte die Firma nur retten, indem er seine und des Vaters Privatkonten
mit den Verbindlichkeiten der Firma belastete und sein Schwiegervater, Alfred
La Roche-Passavant, der ums Uberleben kämpfenden Firma als stiller Teilhaber beitrat.
Auch seine Mutter tätigte eine höhere Einlage, und der seit einiger Zeit in der Firma beschäftigte
fähige Buchhalter Carl Meerwein trat der Gesellschaft ebenfalls bei. Meerwein
erwies sich als eine starke, tätige Stütze des Unternehmens, während Eduard Hentz in
ganz Europa herumreiste, um Ärzte, Kliniken und Apotheker aufzusuchen und für die
Produkte des Hauses Hoffmann-La Roche zu werben. Man unterschied damals bereits
zwischen Publikums- und Ärztewerbung. In enger Zusammenarbeit mit Universitätsprofessoren
forschten Dr. Barell und Dr. Schaerges nach neuen Verfahren zur Herstellung
bekannter und auch synthetisch herstellbarer Pharmaka. Airol, ein Wundpuder,
wurde der erste große kommerzielle Erfolg, dann Sirolin, ein Hustenmittel, und ab 1898
konnten kleine Uberschüsse erzielt werden. 1899 übernahm Dr. Barell die Gesamtleitung
der Grenzacher Fabrikationsstätte und baute sie auf modernsten Stand aus. Sein
Organisationstalent und seine unbeugsame Strenge taten dem jungen Unternehmen
wohl, fanden allerdings nicht immer die Zustimmung seiner Mitarbeiter und Untergebenen
. Zu den ersten Grenzacher Bauwerken, einem Fabrikationsgebäude mit Fabrikraum
, einem Kessel- und Maschinenhaus, einem Magazingebäude und Meisterwohnhaus
sowie dem Eisenbahnanschluß kam im Laufe der Jahre eine große Anzahl sogenannter
Shed-Bauten hinzu, die direktes Tageslicht ohne Sonneneinstrahlung von den
Dächern in die Hallen einfallen ließen. Einen Eindruck von den damaligen Arbeitsbedingungen
erhält man, wenn man die von Dr. Barell aufgestellte und seit Oktober 1896
gültige Fabrikordnung liest, die für damalige Begriffe fortschrittlich gewesen sein dürfte.

Lageplan der Fa. Hoffmann, Traub & Co Chemische Fabrik 1896 (aus: Roche-Archiv)

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