http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0082
den Erfahrungen der im Betrieb stehenden Anlagen und den Fortschritten der Ingenieur
- und Baukunst.
Die genannten Werke waren jeweils nur für sich, ohne Rücksichtnahme auf den Gesamtausbau
des Hochrheines geplant und ausgeführt worden. Man wählte dabei Flußstrecken
aus, die durch ihre günstigen natürlichen Voraussetzungen für den wirtschaftlichen
Ausbau besonders geeignet erschienen.
Im Interesse einer möglichst restlosen Kraftausnützung und des Ausbaues zu einer
Großschiffahrtsstraße ergab sich die Notwendigkeit, dem künftigen Kraftwerksbau einen
Ausbauplan für die gesamte Strecke zugrunde zu legen. Ein internationaler Wettbewerb
wurde 1913 ausgeschrieben. Er sollte aufzeigen, wie eine Schiffahrtsstraße zu errichten
ist, die bei jedem Wasserstand - außer Hochwasser - mit von Dampfbooten geschleppten
Kähnen bis ca. 1 500 t Tragfähigkeit zu Berg und zu Tal befahren werden
kann. Außerdem sollte die Gestaltung so sein, daß die bestehenden Kraftwerke berücksichtigt
sind und die noch verfügbaren Wasserkräfte zweckmäßig und vollständig ausgenutzt
werden können.
Die Ergebnisse lagen der deutsch-schweizerischen Konferenz vom 14./15. September
1920 in Schaffhausen vor (Tafel I). Sie gaben die Grundlage für die dort festgelegten
Richtlinien zum Ausbau des Hochrheines. Die bereits bestehenden und die nachfolgend
errichteten Kraftwerke fügen sich dieser Planung ein. Die bei der heutigen Energiesituation
angestrebte Vollnutzung der naturgegebenen Gefälle und Wassermengen der Flußstrecke
kann durch unterwasserseitige Ausbaggerungen oder durch Stauerhöhungen sowie
durch den Einbau von Turbinen höhere Schluckfähigkeit erreicht werden. Die hierfür
erforderlichen Umbau- oder Neubauprojekte sollen in nächster Zukunft verwirklicht
werden.
Kraftwerk Rheinfelden.
Elektrische Anlage.
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