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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 296
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nicht konkurrieren und schloß 1862. Etwa die letzten 10 Jahre von 1852 bis 1862 stellte
man auch Eisenguß für Denkmäler und tägliche Gebrauchsgegenstände her.

Schon seit 1755 faßte die Textilindustrie bei uns Fuß. Aus Mülhausen und Basel brachte
man das Tuch nach Schopfheim zum Bleichen auf den Bleichematten. Ein Konsortium
aus Schopfheimer Bürgern betrieb diese Bleicherei. Auf dem Gedenkstein am Bleicherei-
gebäude steht folgendes: »Durch des durchlauchten Fürsten Carl Friedrichs Gnad und
des Herrn Geh. Rats und Landvogts Baron von Wallbrunns Rat diese Bleich errichtet hat
Sebastian Pflüger, Joh. Caspar Marget, gewes. Statthalter, Andreas Geiger, Jakob Pflüger
des Rats und Joh. Gg. Grether, Anno 1755.«

Das Geschäft florierte so gut, daß schon 1757 der Bleiche eine Baumwollspinnerei und
eine Weberei angegliedert wurde. Im Henkischopf ließ man das Tuch aushängen, damit
es die Falten verlor.

Mit der Bleicherei wurde auch die Färberei von Garnen und Tuchen in größerem Maße
betrieben, wie sie schon seit dem Mittelalter in Schopfheim heimisch war. Diesen Gewerbezweig
betrieben die Familien Lenz, Sutter und Jutzier. Ihre Betriebe befanden sich
zuerst in der Stadt, dann auf der Au.

Mit der Einstellung der Eisenproduktion in Hausen wurde auch der Drahtzug geschlossen
. Schon im Jahre 1835 wurde neben dem Drahtzug eine Baumwollspinnerei
eingerichtet, die spätere Spinnerei Atzenbach.

1864 wurde eine Seidenfabrik in Schopfheim eröffnet. Der Eisenhammer in Fahrnau
wurde in eine Weberei umgestaltet. Die Gebr. Krafft in Fahrnau gliederten ihrer Gerberei
eine Schuhfabrik an und belieferten halb Europa mit Schuhen. Langenau hatte zwei
Textilbetriebe, Wieslet einen, Hausen zwei. Die Bevölkerungsexplosion zwischen dem
70er Krieg und dem Ersten Weltkrieg ist am besten am großen Durst zu ermessen. In
Schopfheim bestanden damals sechs Brauereien. Als letzter Textilbetrieb siedelte sich
nach dem Ersten Weltkrieg die Hanf-Union AG in Schopfheim an.

Die Straßenbeleuchtung wurde ab 1862 mit Gas vorgenommen. Das Gas wurde im
städt. Gaswerk hergestellt.

Steinhauerbetriebe, Blechnereien, Seifensiedereien, Zinngießereien, Lichtmacherei-
en, Glasereien, Zeugschmiede sowie Schreiner, Hutmacher, Wagner, Seiler, Drechsler
und Glockengießer hatten aufgrund der zentralen Lage Schopfheims überregionale Bedeutung
.

Der negative Ausgang des Ersten Weltkrieges setzte der wirtschaftlichen Blütezeit ein
Ende; die Stagnation der Wirtschaft dauerte bis zum Jahre 1942. Von diesem Zeitpunkt
an siedeln sich metall- und gummiverarbeitende Betriebe an. Nach 1952 kamen dann
feinmechanische Betriebe dazu.

Bei einer klugen Wirtschaftspolitik und bei weniger Wachstum dürfte es der jetzigen
Industrie vergönnt sein, noch einige Zeit unseren Menschen im Tal Arbeit und Sicherheit
zu bieten.

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