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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 336
(PDF, 36 MB)
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lenbuben zugegeben. In solchen finden sich 2 große Hämmer, 3 Zain- und 3 Streckhämmer
. Uber die Schmidte ist ein Obermeister gesetzt, welcher 2 Untermeister hat...
Der Schmelzofen ist in der Regel alle Jahr ( = das ganze Jahr hindurch) im Gang, geht
13-14 Monate, braucht dann eine kurze Zeit zur Wiederherstellung des Feuergestelles,
und wird hierauf wieder angezündet. Er gibt 2 Schmelzern, einen Erz- und Schlacken-
Schürger und 2 Aufsehern Arbeit. Im allgemeinen beschäftigt das eigentliche Werk noch
außer der großen Menge von Erz-, Holz-Kohlen- und Kalkstein-Fuhrleuten 3 Kohlenmesser
, einen Erzmesser, 2 Zimmerleute, einen Balgmacher... übrigens verdienen eine
Menge Menschen Geld durch Kohletragen, Steinklopfen, Schlackenführen etc. - Das
Erz kömmt aus dem Revier des Canderer Eisenwerks, und wird auf kleinen Pferden in
Säcken vom Platz bey Candern über den Mayenberg nach Hausen gebracht. Holz und
Kohlen liefern die nahen ehemals St. Blasianischen Waldungen. Das Werk fabricirt jährlich
über 8000 Centner vortreffliches Eisen, welches meistens in die Schweiz und auf den
Drathzug nach Schopfheim geht. Es besteht solches schon über 300 Jahre als ein herrschaftliches
Werk...«. Kupfergruben zu beiden Seiten der Wiese werden im folgenden
noch erwähnt, die jedoch wegen ihrer Unergiebigkeit nicht mehr abgebaut werden. Alles
in allem zeichnet sich dieser Artikel geradezu als ein Beitrag zur Frühindustnahsie-
rung insgesamt und in Sonderheit der des Wiesentals aus.

Das »Rotlerschloß liegt ganz in seinen Ruinen, doch steht noch ein Mayerhof mit einem
Wohnhause und 2 Nebengebäuden mit 6 Bewohnern dabey; ein trauriger Uberrest
seines ehemaligen Glanzes und seiner zahlreichen Bevölkerung. Es hat unter den vielen
alten Schlössern am Rheinstrom eine der schönsten und interessantesten Lagen...«. Die
Ortsbeschreibung geht unversehens ins Historische über, was auf zwei Spalten ausführlich
genug abgehandelt wird, und: »Im obern Schlosse findet man noch an 2 Orten über
der Pforte das badische Wappen quadrirt, im 2ten und 3ten Felde die badenweilerischen
oder neuburgischen Sparren, mit der Jahreszahl 1488...«.

Wenden wir uns Müllheim zu: »...ehemals ein Marktflecken, seit einigen Jahren aber
zur Stadt erhoben.« Wiederum Sitz eines großherzoglichen Bezirksamtes (»Dieses ganze
Amt zählt 12.030 Seelen.«). »Die Stadt ist an der Landstraße gelegen, welche jedoch
nicht durch dieselbe, sondern nur an dem Posthause, und an dem Gasthause zum Kreuz
vorbeygeht. Sie zählt 1831 Einwohner, 4 herrschaftliche, 5 zu Kirchen- und Schulen gehörige
, 282 Wohn- und 198 Nebengebäude und eine Post.« Die Lage der Stadt wird als
schön und gesund bezeichnet, der Blauen eigens erwähnt, alsdann werden die größeren
Gebäude entsprechend detailliert. »Die Straßen sind breit, und geben dem Ort ein gefälliges
Ansehen. An der Pfarrkirche sind zwey Prediger angestellt, von welchen der erste
zugleich Superintendent der Diözes Müllheim ist; der zweyte ist zugleich Lehrer der lateinischen
Schule. Außer diesem ist auch eine deutsche Schule in einem neuen Gebäude
hier. Die hiesigen Juden haben eine Synagoge. Die Einwohner, welche auch einigen
Handel treiben, nähren sich meistens vom Acker- und Weinbau, welche reichlich lohnen
, daher es hier viele wohlhabende Bürger giebt. Der hiesige Wein, besonders der im
Rekenhag erzeugte... gehört unter die vorzüglichsten. Durch den Ort fließt ein Bach,
welcher 7 Mahl- und eine Sägemühle treibt. Das hiesige Bad ist unbedeutend. Jahrmärkte
werden hier 2 gehalten... Freytags ist Wochenmarkt.« Es folgt die Aufführung der
Handwerker und Gewerbetreibenden, wie wir das schon aus anderweitigen Beispielen
zitiert haben; danach wird das Geschichtliche abgehandelt (»Müllheim ist ein sehr alter
Ort, denn ein gewisser Hachfried übergab schon im Jahr 758... dem ersten St. Gallischen
Abte Othmar alle seine Besitzungen in Auguringen (Auggen) und Müllheim. Es kam in
der Folge an das Hochstift Basel... Später theilte es mit der Herrschaft Badenweiler... die
gleichen Schicksale...«.

Badenweiler selbst wird auf etwa sechs Spalten behandelt. Die Stichworte zur Burg
und zur Ortschaft finden sich separiert. Uns dürfte das »Pfarrdorf ... hinter dem Schlosse
« hier mehr interessieren, im Burg-Artikel findet sich Historisches, das mehr oder weniger
allbekannt und persönlicher Note entbehrt. Die Gegend wird als romantisch gefei-

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