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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 339
(PDF, 36 MB)
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Was wir vermissen, sind vor allem Flüsse und meist auch die Berge. Unter »Belchen«
findet sich etwa »ein Weiler zur Gemeinde und Pfarr Neuenweg gehörig, am Fuße des
Berges gleichen Namens, liegt in dem Bezirksamte Schönau.« Blauen bzw. Hochblauen
fehlen ebenso wie der Dinkelberg, Grenzach vermissen wir ebenso wie - allerdings erklärlicherweise
- Rheinfelden. Im Stichwort »Rhein«, das kurioserweise den gesamten
Fluß von den Ursprüngen bis zu seiner Mündung einbegreift, haben wir freilich auch eine
knappe Hochrheinpassage, aus der wir noch zitieren: »Sodann strömt er fort nach
Säckingen und Rheinfelden (das schweizerische), zwischen denen er die Wehr einnimmt
, ehe er aber Rheinfelden erreicht, macht er wieder, aber einen kleinern Fall, den
man Höllhaken nennt. Hierauf empfängt er bei Äugst die Ergez, das Frik- oder Feer-
flüßchen, bald hernach die Birsek, nach der er die letzte schweizerische Stadt Basel be-
willkommt, solche in die große und kleine Stadt unterscheidet, und sodann den Birsfluß,
weiter unten aber, der Festung Hüningen gegenüber, den Wiesenfluß einschlingt. Der
Rhein strömt alsdann zwischen dem Breisgau und dem Elsaß durch und läßt das Flüß-
chen Kander byi Neuenburg, die Mühlbach, weiter unten die Möhli, Neumagen und andere
Bäche einfallen...«.

Wie immer man den Kolb benutzt, man ist fasziniert von seiner Vielseitigkeit und
Ausführlichkeit. Das Werk bietet eine landesgeschichtliche Manifestation erster Ordnung
. Vorläuferlos schuf sein Verfasser ein Nachschlagewerk, seiner Zeit aktuelle Gegenwart
, uns Heutigen wertvolle Dokumentation. Weder bloße primitive Bestandsaufnahme
, und auch kein romantisierendes Schöngerede, vielmehr voll von Substanz, voll
von Leben. Ein Musterlexikon für das nachmalige Musterländle.

Es hat Jahrzehnte gebraucht, bis dieses Werk von anderen (etwa vom »Universal-Le-
xikon vom Großherzogthum Baden. Bearbeitet und herausgegeben von einer Gesellschaft
von Gelehrten und Vaterlandsfreunden«, Karlsruhe 1843 bzw. 1847) nach und
nach abgelöst wurde. Noch lange Zeit hat der Kolb zahlreichen Nachfolgern erwiesenermaßen
als eine ihrer ersten Quellen gedient. Man sollte sich seiner, so gesehen, auch heute
noch dann und wann - zumindest onentierenderweise - durchaus bedienen.

Vom Markgräflerland um die Jahrhundertwende

Aus der Sichtweise des Freiburger Geographen Ludwig Neumann

von Helmut Bender

Am 19. Mai 1854 in Pfullendorf geboren und am 2. Juni 1925 in Freiburg verstorben,
gehörte »Dr. Ludwig Neumann, Professor der Erdkunde an der Universität Freiburg
i.B.« mit zu den führenden Geographen seiner Zeit. Einen Namen hat er sich vor allem
durch sein Mitwirken am Sieversschen »Europa«-Band (Leipzig und Wien 1894) geschaffen
, doch dürften seine Hauptverdienste in der Verfasserschaft etlicher badisch-
heimatkundlicher Werke liegen.

Uns interessieren in diesem Zusammenhang die drei nachfolgend zitierten und hinsichtlich
des Markgräflerlandes angegangenen Werke. An erste Stelle rücken wir seine
»Landeskunde des Großherzogtums Baden« innerhalb der »Heimatkunde... zur...
Schulgeographie von E. von Seydlitz«, deren 6. Auflage 1906 erschienen ist. Freilich findet
sich hier nur Allgemeines, bei einem Umfang dieses Lehrbüchleins von 40 Druckseiten
(einschließlich Bildanhang) können wir kaum Spezifischeres erwarten. Typisch für

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