Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 341
(PDF, 36 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0163
grün lauschig versteckt das Bad Sulzburg... Das Kurhaus, mit guten Wirthschafts- und
Badeeinrichtungen versehen, ist von freundlichen Gartenanlagen umgeben...«. Unsere
Auslassungen haben Allbekanntes oder auch Schwärmerisch-Idyllisches zum Inhalt,
was weniger Neumann als dem Zeitgeist um die Jahrhundertwende angelastet werden
muß.

»Müllheim... ist ein lang von West nach Ost sich hinziehendes Städtchen von großer
Wohlhabenheit, die in erster Linie dem Weinbau und Weinhandel zu danken ist. Neue
Kirchen, staatliche öffentliche Gebäude und geschmackvolle Privathäuser lassen den
Ort recht ansehnlich erscheinen.« Hebel mit seiner Strophe »Z'Müllen an der Post...«
wird zitiert, auch darauf hingewiesen, daß dieser Gasthof zugunsten des Bahnhofs
»längst eingegangen« ist.

»Auf einer windgeschützten Terrasse des vom Kiembach durcheilten Weilerthals am
Abhang des Blauen gelegen«, wird Badenweiler geschildert: »...von der Ebene auf guten
Straßen und seit 1896 auch mit der Straßenbahn über Nieder- und Oberweiler bequem
zu erreichen...«. Nach einer Beschreibung der dortigen Thermen heißt es weiter: »Die
Kunst hat mit verständiger Hand überall verschönend die herrlichen Gaben der Natur
benutzt... Zu einer selten schönen Harmonie vereint sich hier der weite Blick über einen
der gesegnetsten Theile des Rheintales...« - Alleen und seltene Bäume werden anschließend
aufgeführt, »als wäre der Schwarzwald ihre eigentliche Heimat«. Nach einer gehörigen
Beschreibung der Badruinen heißt es u.a.: »Ringsum ragen aus dem Grün herrlicher
Park- und Gartenanlagen freundliche, elegante Villen und stolze Hotels auf, die
auch dem Verwöhntesten alle Bequemlichkeiten zu bieten vermögen. An (prächtigen
Bauten) erwähnen wir neben (dem Großherzoglichen Schloß und) dem Kurhaus mit seinen
eleganten Gesellschafts-, Ball- und Lesesälen usw. in erster Reihe die Bassinbäder,
einen imposanten Renaissancebau mit hoher Säulenvorhalle, welcher im oberen Geschosse
das von einem erwärmten Perron umgebene Schwimmbassin aus weißem Tiroler
Marmor und damit den Glanzpunkt der öffentlichen Badeanlagen umschließt.« Neumann
kann sich im folgenden nicht genug tun, weitere Details der damals als höchst modern
und höchst komfortabel geltenden Badebaulichkeiten zu preisen. - »Ganz besonders
reizvoll ist die nähere und weitere Umgebung Badenweilers, deren meilenweit ausgedehnte
Waldungen die denkbar bestgepflegten Wege durchziehen...«. Einzelne Routen
werden genannt und beschrieben; »Das Hauptinteresse des rüstigen Wanderers...
nehmen aber ihre beherrschenden Berggipfel ein, und diese sind der Belchen und der
Blauen, zu deren Besteigung wir uns nunmehr anschicken wollen.« Zunächst wird der
Belchen gebührend gefeiert, »Sein Aufbau ist typisch für die Gneisberge in den Mittelgebirgen
... Nahe dem Gipfel... steht das vorzüglich geführte Beichenhaus, eine treffliche
Raststätte für den Wanderer, der Erfrischung suchend hier eintrifft... Zur Beichenbesteigung
stehen mancherlei Pfade zu Gebote, die uns stets durch wechselvolle Landschaften
führen...«. — Auch auf dem Blauen »lädt ein vorzügliches Gasthaus auch zu längerem
Aufenthalt ein, der neue eiserne Aussichtsturm auf der nahen Höhe gewährt eine
prächtige Aussicht...«.

Vom Blauen aus setzt Neumann seine Wanderungen in Richtung Kandern fort: »Seiner
bedeutenden Industrie - Thonwerke, Ziegelhütten, Woll-, Papier-, Leder-, Uhrenfabriken
, die vortrefflichen Kanderer 'Bretzeln' nicht zu vergessen - hat es Kandern zu
danken, daß es nunmehr Eisenbahnverbindung gewonnen hat...«.

Einen Besuch »der alten Probstei Bürgeln« weiß der Verfasser zu Recht zu empfehlen.
»Durch ein stilles Waldthal von Bürgeln getrennt erhebt sich ein Bergzug, auf welchem
die Ruine Sausenburg, eines der badischen Stammschlösser, in freundlicher Waldumgebung
gelegen ist... Auch die großartige Felswildnis der 'Wolfsschlucht' ...verdient einen
Besuch...«.

Eine Schilderung der Eisenbahnfahrt von Müllheim über Schliengen schließt an:
»Oberhalb Schliengen tritt der Schienenweg hart an den stolzen (!) Strom... Durch rebenreiches
Gelände und an malerischen kleinen Orten vorbei, die alle an den Steilabsturz

341


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0163