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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 343
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0165
Steinsmassen auffüllte, und wie tief er sich später sein Rinnsal in diese selbst gebildeten
Ablagerungen einsägte... Nun geht es weiter durch eine kleine weingesegnete Ebene voll
stattlicher Ortschaften, alles beliebte Ausflugsziele für die Basler (auch heute wieder!),
bis sich im Jurakalkrücken des Isteiner Klotzes das Gebirge unmittelbar zum Rhein vorschiebt
...«. Die drei Tunnels werden erwähnt, auch Scheffels »Hugideo«, dann aber das
Novum: »Seit etlichen Jahren ist die Felszinne des Isteiner Klotzes in eine starke Befestigung
umgewandelt worden, die das Rheinknie und Oberelsaß beherrschen. Damit ist
auch die Zugänglichkeit dieses einst so gefeierten Aussichtspunktes unmöglich gemacht
worden. Früher gab es hier ein genußreiches Wandern und Klettern, und niemand, der
sich Zeit lassen konnte, hat es bereut, von Istein aus den malerischen Felssteig zu benutzen
und zu der in die senkrechte Kalkwand hineingehauenen Veitskapelle und weiter in
die Höhe hinaufzusteigen... Unmittelbar zu Füßen strömt der majestätische Rhein in
seinem kanalisierten Bett, läßt aber in zahlreichen Altwassern und Verlandungen sein
früheres Überschwemmungsgebiet und zugleich den Gewinn der großen Flußkorrektion
erkennen...«.

».. .und bald ist Müllheim erreicht, ein behäbiges Landstädtchen, ganz in den rebenbewachsenen
Lößhügeln und etwas höher ansteigenden Vorbergen versteckt.« - Badenweiler
wird auf mehr als einer Seite abgehandelt bzw. gepriesen, die Mehrzahl Wendungen
fand sich eigentlich bereits im »Schwarzwald in Wort und Bild«-Band. Lediglich der
ehemalige Bergbau wird näher präzisiert: »...hauptsächlich auf silberhaltigen Bleiglanz
... Heute erinnern daran nur noch die den Sammlern von Mineralien bekannten
Halden an der Sophienruhe, am Felsen des Alten Mannes über der freundlich gelegenen
Kuranstalt Haus Baden...«. Nach Würdigung der alten Badruinen »betreten wir den
herrlichsten Hochwald mit seinen wunderbar gepflegten Wegen, die sich jeder Art von
Bewegungsbedürfnis anpassen... Von der Uberfülle schöner Ausflugsziele mögen nur
zwei genannt werden, der Sirnitzsattel... am Wege zum Belchen... sodann der Gipfel des
aussichtsreichen Blauen... auf den eine Fahrstraße und ein ganzes Labyrinth von prächtigen
Fußpfaden führt.« - »Uberaus lohnend ist auch das langsame und behagliche
Schlendern durch die Vorbergzone, etwa nach Bürgeln... und weiter nach dem freundlich
gelegenen und ansehnlich gebauten Industriestädtchen Kandern, einst berühmt
durch seine Hochöfen, welche die Bohnerze der Gegend verarbeiteten, jetzt durch seine
Bretzeln, seine Tonwarenfabriken und seine blühende Kunsttöpferei. Im Kandertal aufwärts
liegt über dem freundlichen Dorfe Marzeil (Abbildung!) die Lungenheilanstalt
Friedrichsheim...«.

Damit hat sich in diesem Band die Beschreibung unserer engeren Regio bereits erschöpft
. Auf der Weiterfahrt nach Freiburg werden allenfalls der Beichenblick und das
»alte Bergwerkstädtchen Sulzburg« noch erwähnt. Der Text gibt sich hier routinehafter,
mitunter geradezu fremdenführerhaft. Wobei die sich oft wiederholenden schmückenden
Adjektive noch stärker als im vorausgegangenen Oeuvre wiederholen. Diese letztlich
mindere Qualität des jüngeren Bandes läßt sich wohl nicht zuletzt aus der Tatsache
erklären, daß Neumann vieles nur umzuschreiben und zusammenzufassen hatte. »Der
Schwarzwald«, in weit höherer Auflage und in freilich geringerer Ausstattung als das
Erstwerk erschienen, mußte zudem populärer und summarischer sein. Dabei hat Neumann
die Entwicklungen, wie sie sich seitdem ergeben hatten, allerdings geschickt miteingebaut
. Neben Marzeil finden sich der Isteiner Klotz und Badenweiler abgebildet. In
den Allgemeinteilen (»Orographisches und geologische Ubersicht« / Klima und Bewässerung
I Pflanzengeographisches«) gibt es freilich noch diese und jene Hinweise auf unsere
spezielle Gegend, doch bringt das weder Neues noch für den Autor Typisches bzw.
Persönliches.

Wir wollen hier weder negative noch allzu positive Kritik üben. Immerhin trennen
uns ca. dreiviertel Jahrhunderte von diesen Texten und von deren Zeitgeist und Zeitbedingtheit
. In gewisser Weise sind diese Bände schon zur Dokumentation geworden, daher
sie nicht nur rar, sondern auch gesucht worden sind. Sie besitzen manchen kulturge-

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