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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 369
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0191
dingte Züge in der heutigen Vegetation des Schwarzwaldes« (O. Willmanns); »Die Entwicklung der
Wälder des Schwarzwaldes durch die Nutzung vergangener Jahrhunderte und ihre heutige Bedeutung
« (H. Brückner); B. Ottnad referiert über die Territorialgeschichte und W. Müllerüberdie Kirchengeschichte
; K. S. Bader »Zur Tal-, Dorf- und Stadtverfassung« und B. Boesch »Zu den Ortsnamen
« ; besonders interessieren dürfte in unserer Gegend G. Baurs (des Fortführers des »Badischen
Wörterbuchs«) »Mundarten«. Ins Literarische bzw. Volkskundliche führt L. Röhrichs »Singen und
Sagen im Schwarzwald« sowie H. Schillis »Hausformen«. Zur Wirtschaftsgeschichte leitet P. Assion
mit »Schwarzwälder Haus-, Handwerks- und Handelskunst« über; über die wirtschaftlichen
Entwicklungen berichtet H. Ott mit Schwerpunkt 19. Jahrhundert, während K. Müller den
Schwarzwald als Agrarlandschaft entfaltet und B. Mohr »Industrie im Schwarzwald« angeht. Dem
Fremdenverkehr hat R. Ullmann sein Referat gewidmet, und H. Brückner berichtet von der »Nutzung
des Waldes als Erholungsraum«. »Natur- und Landschaftsschutz« wird von G. Fuchs behandelt
, während W. Homburger von der Zukunft »als Problem der Landes- und Regionalplanung«
diese und jene Aspekte darlegt. Der Mithrsg. Sick bemüht sich in seiner Zusammenfassung um einen
»landeskundlichen Uberblick«; Orts-, Namen- und Sachregister schließen an.

Beachtlich die Literaturangaben, die beitragsweise weiterführen. In erster Linie gibt sich der Bd.
als Nachschlagewerk, nicht zuletzt auch in subregionaler Hinsicht. Das Markgräflerland wurde,
wie zu erwarten, voll miteingegliedert. Das allorts ausgebreitete reichhaltige Spezialwissen der hier
versammelten Autoren gewährleistet dem Benutzer und dem Leser Wissensbereicherungen in zahlreichen
Sektoren. Handlichkeit und relative Preis Würdigkeit sind zu begrüßen. Daß Kunst und Literatur
weitgehend fehlen, ist anbetracht der Breite der vertretenen Disziplinen verständlich, wenngleich
in einigem auch bedauerlich: vielleicht aber hätte mehr Kultur den Rahmen des Vorgetragenen
sogar gesprengt... Helmut Bender

Hermann Burte: An Klotzen, Rhein und Blauen. Gedichte. Herausgegeben und zu beziehen von
der Hermann-Burte-Gesellschaft e. V., Lörrach. Zweite Auflage. Schopfheim Gg. Uehlin 1981.
62 S. mit 1 farbigen Bildtafel. Ganzleinen, DM 9.80

Bevor Hermann Burte 1958 in seinen Geburtsort Maulburg zurückkehrte, lebte er 12 Jahre in
Efnngen-Kirchen. Hier, »in der Stille des bäuerlichen einfachen Dorfes«, war ihm als Dichter und
Maler noch eine fruchtbare Zeit des Schaffens beschieden. Das Gedichtbändchen »An Klotzen,
Rhein und Blauen« ist gleichsam ein Zeichen seines Dankes an das gastliche Doppeldorf am Rhein.
Die vom Dichter noch selbst zusammengestellte Sammlung wurde 1963 von der Hermann- Burte-
Gesellschaft herausgegeben und ist nun neu erschienen.

Das schmale Bändchen enthält neben vorwiegend hochdeutschen auch einige alemannische Gedichte
. Das »Markgräfler Land und Volk«, »Bauer und Winzer« und vor allem der Wein werden
zunächst besungen, aber auch die beiden Dichterinnen der Heimat, Ida Guldenschuh und Lina
Kromer, geehrt. Für das Dorf wichtige Begebenheiten wie die Einweihung neuer Glocken oder der
Neubau des Efringer Kirchturms hat der Dichter ebenfalls in seinen Strophen festgehalten.

Im Mittelpunkt der Sammlung stehen aber die Gedichte, die Hermann Burtes eigenes Erleben innerer
und äußerer Natur, seine Beobachtungen und Begegnungen im Dorf und der umliegenden
Landschaft widerspiegeln. Auf konkreten Alltagserlebnissen beruht das reizende Gedicht »Die
Schwalbe im Gotteshaus« oder die liebevoll-ehrfürchtige Schilderung des »Alten Mannes« und seines
Tagewerks. Auch der Maler Burte kommt zu Worte, wenn er humorvoll von dem »Fremden
Gast«, der malenderweise durch das Dorf und seine Umgebung streift, berichtet, wenn er seine eigene
Arbeit »Im Lehmbruch« beschreibt oder das schlichte »Erlebnis im Zuge« wiedergibt - ein tagebuchartiger
Hinweis auf die Tatsache, daß Hermann Burte auf seinen Bahnfahrten immer wieder
seine Mitreisenden mit dem Zeichenstift festgehalten hat (wovon viele Skizzen im Nachlaß zeugen).
Das Auge des Malers war aber auch an allen Gedichten beteiligt, die sich mit der heimatlichen Landschaft
befassen, ihrem Strom und Felsen, ihren charakteristischen Pflanzen und ihrem sich wandelnden
Gesicht im Wechsel der Jahreszeiten. Die Bilder steigen fast greifbar lebendig vor dem Auge
des Lesers auf, und die vielfältigen Stimmungen in diesen Strophen ziehen ihn in ihren Bann. -
Gedichte wie »Die alte Bank«, »Stäte Wende« und andere führen vom bildhaft Wiedergegebenen
zum Nachsinnen über das jenseits des dinglich erfaßbaren Liegende. Im »Letzten Wort« klingt die
Gedichtsammlung aus im Dank für die Gabe und für die Fülle eines »langen, vielbewegten Lebens«.

Der Leser und vor allem der Freund der Heimat wird in diesem Bändchen erfreut einem eindrücklichen
Zeugnis begegnen für den Reichtum an Bildern und Gedanken, den die Landschaft »An
Klotzen, Rhein und Blauen« dem Dichter und Maler schenkte, aber auch für die Vielfalt im Wesen
des Schaffenden selbst. Magdalena Neff

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