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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 72
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0074
Das Kloster Gutenau

Mittelalterliche und römische Bodendenkmäler südlich von Neuenburg

von Winfried Zwernemann

1

Die Lage der Gutenau

Im südlichen Gemarkungsteil von Neuenburg, in der Umgebung der Gutenau, befindet
sich eine Reihe von Bodendenkmälern. Von diesen ist das ehemalige Kloster Gutenau
bei der einheimischen Bevölkerung in besonderer Erinnerung geblieben.

Der Chronist von Neuenburg, Konstantin Schäfer, beschrieb fast 800 Jahre des wechselvollen
Geschehens der einstigen freien Reichsstadt.(1) In seinen letzten Lebensjahren
widmete er sich der Geschichte dieses Klosters und legte hierzu ein umfangreiches Manuskript
vor, das als Anhang zur Stadtchronik gedacht war. Leider konnte er die Veröffentlichung
seines Aufsatzes nicht mehr erleben, denn Konstantin Schäfer verstarb 1978.

Zusammen mit ihm suchte ich Anfang der siebziger Jahre mehrere Male den Bereich
des Klosters auf, von dem es in Kriegers Top. Wörterbuch heißt: »Gutenau, ödung am
Rhein, oberhalb Neuenbürg...«^ Abb. 1

Das Kloster lag etwas über 1 km südlich der Stadt, am Hochgestade des Rheines. Die
weite Oberrheinebene begrenzt im Osten die markante Bergkette des Hochschwarzwaldes
. Unterhalb des Hochgestades liegen die durch die Rheinregulierung ausgetrockneten
Altrheinarme mit Resten von Au Waldungen und landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Der Saum des Hochgestades, die »Gutenauer Rieße«, ist Ödland, zum Teil mit Busch-
und Baumbestand. Abb. 2

Auf der bis zu der Vorbergzone reichenden Niederterrasse prägen große Ackerfluren
das Landschaftsbild. Südlich der Gutenau liegt ein kleines Waldgebiet, dessen Name
»Frauenhölzle« seine frühere Zugehörigkeit zum Kloster verrät.

Etwas anders sieht es auf der gegenüberliegenden Rheinseite bei Ottmarsheim aus.
Hier hat sich besonders im letzten Jahrzehnt eine starke Industrie angesiedelt. Im Gegensatz
dazu scheint bei der Gutenau die Zeit stehengeblieben zu sein.
Deshalb schildert auch K. Schäfer den Klosterbereich recht romantisch.

»Wenn wir von Neuenburg auf dem Rheinsträßle in südlicher Richtung Steinenstadt
zuwandern und die Stelle erreicht haben, wo nach Osten die alte Fahrstraße
nach Auggen und nach Westen die Verbindungsstraße zur Siedlung 'Im Stein' ins
Rheinvorland hinunter abzweigen, sehen wir rechts der Landstraße ein dichtes
verfilztes Gestrüpp, von Lianen und Dornen jungen Aufwuchs umklammert
und sich bis auf wenige Schritte an die Straße heranschieben. Die meisten Vorübergehenden
werden den stillen, wie unter einem Bann liegenden Winkel überhaupt
nicht bemerken... Tief gebückt, von Ästen und Zweigen gehemmt, gelingt
es uns einzudringen. Inmitten des Wildwuchses ragt ein plumper Mauerrest aus
einer Grube auf. Bleiches brüchiges Menschengebein liegt am Rande. Es umfängt
uns absolute Stille. Die grüne Wand schiebt sich zwischen uns und das Draußen-

Im Mittelalter stand in der Rheinaue, wahrscheinlich im Gewann »Klosterau«, eine
Burg, die zum gleichnamigen Orte Au (owe) gehörte. Dieses herrschaftliche Anwesen
besaß der Bruder der Gründerin des späteren Benediktinerinnenklosters »Gutenau«.

II

Zur Geschichte des Klosters Gutenau

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