Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 145
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0147
hat. Er schied 1957 aus der Welt, der er diente und die er rühmte: der Welt der himmlischen
Landschalt. Der sensitive Maler mit dem schmalen, feinen Künstlerkopf-von seinen
Freunden kurz »Bi« genannt - fand aus Anlaß des 100. Geburtstages die seinem
Werk zukommende Würdigung. Beim Festakt im Großen Bühnensaal des Kurhauses
Badenweiler fiel der Blick der Gäste auf das Bildnis, das E. R. Weiß in den mittleren Jahren
des Künstlers gemalt hatte. Im Foyer war eine Ausstellung von Bildern aus Privatbesitz
sowie Biographisches zur Schau geboten. Und im Oktober präsentierten die Städtischen
Museen Freiburgs in der Galerie Schwarzes Kloster Malerei, Zeichnung und Graphik
jenes Künstlers, dem nach Hans Thoma wohl der nächste Platz unter den Malern
Südbadens gebührt.

Richard Bampi 1896 - 1965

Einführungsvortrag anläßlich der Eröffnung der Gedächtnisausstellung
zum 85. Geburtstag von Richard Bampi im Museum am Burghof (April - Oktober

1981).

von Gerhard Moehring

Am 16. Juni 1981 wäre Richard Bampi 85 Jahre alt geworden. Es ist in den letzten Jahren
etwas still geworden um den Altmeister deutscher Keramik. Das Museum am Burghof
Lörrach betrachtet es daher als ein Gebot der Stunde, das Werk Richard Bampis in
neuer Zusammenstellung wieder einmal in Erinnerung zu bringen und gleichzeitig das
ungewöhnliche Leben dieses Mannes aus der Sicht des gewonnenen Abstandes zu würdigen
. 1966 - vor 15 Jahren - hatten wir im alten Museum in der ehemaligen Hofküferei
einige Werke Bampis anläßlich seines 70. Gebunstages ausgestellt, eine Ausstellung, die
er selbst noch mit vorbereitet hatte und die dann durch seinen frühen Tod 1965 zur ersten
Gedächtnisausstellung für ihn wurde.

Viele seiner Schüler - ich nenne stellvertretend nur die beiden in Kandern verbliebenen
Hermann Messerschmidt und Horst Kerstan - haben den guten, von Bampi mitbegründeten
Ruf der immer populärer werdenden deutschen Keramikkunst inzwischen nicht
verstummen lassen, haben lange in seinem Sinne weitergearbeitet und sind dann eigene
Wege gegangen.

Um so interessanter muß es für all jene sein, die Richard Bampi noch gekannt haben,
noch einmal seine Ideen, ihre Entwicklung und Gestaltung in Form und Farbe in dieser
Gedächtnisausstellung verfolgen zu können.

Richard Bampi hat es sich in seinem Leben und mit seiner Kunst nicht leicht gemacht,
und so können auch wir Außenstehende uns nur behutsam an das Wesen seines Mensch-
Seins wie seiner Kunst herantasten. Er selbst sagte einmal: »Das, was eigentlich Kunst ist
in der Kunst, kann man wohl kaum sagen, schon gar nicht erklären. Lassen wir es letzten
Endes ein Mysterium sein, ein Mysterium unserer schaffenden Seele; denn Wissenschaft
und Intelligenz, goldener Schnitt und all die anderen Gesetze des Gestaltens nützen
nichts, wenn die Seele fehlt. Die echte Kunst enflieht jeder Analyse, aber das Mittelmäßige
, das Schlechte, das Unedle bleibt immer erkennbar und meßbar.

145


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0147