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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 50
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0052
Ich habe versucht eine Skizze zu geben von dem damaligen Zusammenwirken und Ge-
geneinanderwirken von Verfassung, Besatzungsmacht, Landesregierung und Landtag in
Südbaden. Bewußt verzichtet habe ich in diesem Auszug auf die Darstellung der Tätigkeit
der politischen Parteien und ihrer Fraktionen und ihre Einstellung zu den einzelnen
hier behandelten Problemen. Die direkte Einwirkung dieser Begebenheiten auf die geschichtliche
Entwicklung des Landes Baden, seiner Bevölkerung und später der Bundesrepublik
Deutschland ist sicher bescheiden gewesen. Aber die Entstehung der Verfassung
und das Handeln der von ihr geschaffenen Staatsorgane, schließlich die Berichterstattung
der Presse über dieses Geschehen haben in diesem Land den Menschen mit und
ohne Amt die rechtsstaatlichen und demokratischen Vorstellungen, denen sie seit 15 Jahren
entwöhnt waren, ins Bewußtsein zurückgerufen. Sie haben denjenigen, die nicht älter
als 34 Jahre waren und noch nie als mündige und wahlberechtige Staatsbürger in einem
demokratischen Rechtsstaat gelebt haben, überhaupt erst die Vorstellungen von der
Verpflichtung zur politischen Mitwirkung in einem solchen Staatswesen gegeben.

Die südbadische Industrie unter
französischer Besatzung 1945 - 1949

Der nachfolgende Aufsatz von Dr. Laufer zu unserem heutigen Thema ist am 14.11.1981

am Institut für Europäische Geschichte an der Universität Mainz anläßlich eines
internationalen Kolloquiums über »Die französische Deutschlandpolitik 1945-1949« als
Vortrag gehalten worden. Die grundlegende Arbeit des Autors zu seinem Thema ist
außerdem in diesem Heft besprochen. Die Redaktion

von Rudolf Laufer

Ein Uberblick über die Entwicklung der südbadischen Industrie, wie sie sich unter der
französischen Besatzung bis 1949 vollzog, muß zunächst von der spezifischen Situation
des wirtschaftlichen Torsos Südbaden ausgehen,wie diese sich 1945 darstellte.

t

Die Struktur und die besonderen Rahmenbedingungen der südbadischen Industrie

Nach dem Verlust der nördlichen Wirtschaftszentren entfielen auf den französisch besetzten
Teil Badens 2/3 der Fläche und 46 % der Bevölkerung des ehemaligen Landes Baden
.1

Von den südbadischen Erwerbstätigen (563347 i. J. 1946) arbeiteten 1946 ca. 15 % in
der Industrie, in welcher der Klein- und Mittelbetrieb vorherrschte:21 noch 1948 entfielen
auf Betriebe bis zu 200 Beschäftigten ca. 60 % der industriellen Arbeitsplätze."' Ferner
stand die südbadische Industrie in enger Verbindung mit der Landwirtschaft, so daß
davon ausgegangen werden kann, daß die Arbeiterschaft zum großen Teil »selbst
Grund- und Bodenbesitz sowie ein eigenes Häuschen hatte.«'

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