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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 94
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0096
Mit ihren rund 23'800 m2 umfaßten Areals Hegt die Gelterkinder Schanze aber beträchtlich
über den von Mansfeld (1981, 367) aufgestellten »Arealgrößen«. Sie hat damit
das vierfache Areal der »Grundgröße«von Anlagen wie etwa Oberndorf oder auch
Rührberg (Fingerlin 1981) und das doppelte derjenigen von Einsiedeln oder Heiligkreuztal
(Mansfeld 1981).

Ihre Längsachse weist eine ganz geringe Neigung (2,5 %) nach Nordwesten, ihre
Querachse ein etwas stärkeres, aber immer noch leichtes und uneinheitliches Gefälle von
bis zu 7 % nach Südwesten auf. Der Zugang erfolgt also auch hier »von unten«. '

Im Innern des Trapezes zeigt sich eine weitere Gräbchenstruktur, die auf rund 40 m
Länge mit 5 m Abstand parallel zur Basis läuft, an zwei Stellen rechtwinklig ins Schanzeninnere
abbiegt und annähernd Rechteckform aufweist (Abb. 2).

Mit den zwei in der kurzen Zeit möglichen Schnitten sollten der Aufbau des Wall-
Grabensystems samt dem hinterliegenden Gräbchen an der Basislinie (Schnitt 1) sowie
der Bereich Wall/Tor (Schnitt 2) ansondiert werden (Abb. 2). Im folgenden werden die
Beobachtungen und Interpretationen der Ausgräber wiedergegeben.

Schnitt 1 (Abb. 5)

Die Lage von Schnitt 1 wurde so gewählt, daß die innere Vertiefung, das kleine, innen
parallel zum Wall verlaufende Gräbchen ebenfalls geschnitten wurde. Aus diesem Grunde
zeigen Wall und Graben hier nicht ihre ausgeprägteste Form, was an anderen Stellen
der Fall gewesen wäre.

Der Schnitt erreichte eine Gesamtlänge von fast 11 m. Er wurde 0,8 m breit angelegt
und erreichte eine maximale Tiefe von 0,9 m. Da auf zahlreiche Bäume Rücksicht genommen
werden mußte, wurde der Schnitt nicht rechtwinklig zum Verlauf von Wall
und Graben, sondern leicht schräg dazu angelegt.

Das Gräbchen (Abb. 5. 6, Profil 1, A-B). Das in ca. 5,5 m Distanz vom Wall im Innern
der Viereckschanze beobachtete Gräbchen (Abb. 6b : la) erwies sich als seichte, ca. 0,7
m breite Vertiefung. Sie durchstößt die gelb-graue Verwitterungsschicht 2, ist also jünger
als diese. Gefüllt war sie mit fast schwarzem, lockerem Humus, der sich vom übrigen
Waldboden deutlich unterscheiden ließ. Es konnten weder Holzkohle noch sonstige
Funde festgestellt werden.

Ob und wie dieses Gräbchen mit dem äußeren Wall und Graben in Verbindung zu
bringen sei, ließ sich noch nicht abklären. Einziger Hinweis dafür ist die Tatsache, daß
auch Wall und Graben jünger sind als Schicht 2.

Der Wall (Abb. 6a : 5). Der ehemalige Wald- und Wiesenboden, der zur Zeit der Wallerrichtung
bestanden haben muß, ist im Profil nicht mehr zu erkennen.4' Möglicherweise
liegt über Schicht 2 (Verwitterungslehm) eine dünne Humusschicht, die den ehemaligen
Gehhorizont beinhalten würde, was aber im Profil nicht zu erkennen war. Jedenfalls
wurde Schicht 2 vor der Errichtung des Walles und Grabens entfernt, da sie einerseits
unter dem Wall fehlt, andererseits im Graben nicht erfaßt werden konnte.5^

Die Wallaufschüttung besteht zuunterst aus einer Steinlage von locker gestreuten kleineren
und größeren Steinen. Dieses Steinband zeigt sich unmittelbar unter dem Wall
ganz deutlich, ist aber auch im ganzen übrigen Profil erkennbar, wenn auch nicht so klar
ausgeprägt und eindeutig.6) Uber der Steinlage liegt der eigentliche Wallkörper aus
braun-gelb-grauem Lehm (Schicht 5) ohne jede Steinbeimischung. Dieses Material
stammt möglicherweise aus dem oberen Teil des Grabens, d. h. wohl aus der ehemaligen
Schicht 2, vermischt mit dem damaligen Humus, womit sich die Braunfärbung des Lehmes
erklären ließe. Uber diesem Wallkörper wurde gelbes, lehmiges, stark steinchenhal-
tiges Material (wohl aus dem unteren Teil des Grabens) aufgeschüttet. Ob die Wallkrone
zusätzlich durch eine Lage größerer Steine geschützt wurde, war nicht genau abzuklären
. Die Aufsicht auf die Wallkrone (Abb. 7) läßt dies vermuten, doch lagen von den hier

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