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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 165
(PDF, 41 MB)
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misch aus Bauschutt und feinem, sandigem, braunem Lehm, dann folgte nach unten hin
feiner Lehm, leicht mit kleinen Holzkohlestücken, Ziegelsplittern und Mörtelpartikeln
durchsetzt, bis an den Grund des Fundamentes. Im unteren Drittel dieser Füllung fanden
sich 131 einseitig geprägte Münzen. Bei diesen Münzen handelt es sich, von wenigen
Ausnahmen abgesehen, um vermutlich in Breisach geprägte Pfennige des Basler Bischofs
aus der 2. Hälfte oder dem Ende des 12. Jahrhunderts. Wegen der geringen Abnutzungsspuren
können die Münzen nur kurze Zeit in Gebrauch gewesen sein. Da viele Stücke
auch mit demselben Stempel geprägt wurden, ist zu schließen, daß es sich bei diesem
Fundkomplex um eine massierte Zahlung handelt.~4) Weiter ist anzunehmen, daß es sich
bei der Person, die diese Zahlung leistete, um jemanden gehandelt hat, der relativ direkte
Beziehungen zu der Münzstätte gehabt haben muß.

Neben diesen, vermutlich in Breisach geprägten Münzen, enthielt der Münzfund auch
einige Basler Dünnpfennige des von 1072 bis 1107 amtierenden Bischofs Burkhard. Wie
die Münzen in das Taufbecken kamen, kann bisher nicht beantwortet werden. Die massive
Bauweise des Taufbeckenfundamentes zeigt, daß ein Taufstein größeren Gewichtes
darauf gestanden haben muß. Zwar wurden im rechtsrheinischen Oberrheingebiet mehrere
ähnliche Taufbeckenfundamente gefunden - Sulzburg, Betberg, Fischingen, Höllstein
-, jedoch ist keiner der dazugehörigen Tauf steine oder Piscinen erhalten. Bei zylindrischen
Tauf steinen ist meist festzustellen, daß sie ein Abflußloch besitzen. Da jedoch
Taufbecken mit einem Wasserabfluß mit 0,63 m Durchmesser nicht bekannt sind, ist zu
schließen, daß ein hoher zylindrischer Taufstein auf dem Fundament stand, der einen
kleiner dimensionierten Abfluß besaß. Der Raum innerhalb des Fundamentes diente
dann dazu, eine größere Menge Wasser kurzfristig aufzunehmen um sie dann langsam im
Boden versickern zu lassen.

Durch den Fund der Münzen belegt, lag die Benutzungszeit der Taufanlage in der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, vielleicht auch noch um die Wende zum 13. Jahrhundert
. Der Beginn dieses Zeitraumes bezeichnet damit die Durchführung der zweiten
Umbauphase der mittelalterlichen Kirche. In diesen Zeitraum läßt sich der Rechteckchor
auch typologisch einordnen.

Abb. 10: Grundriß der
mittelalterlichen Kirche mit
dem Rechteckchor, Phase IIIc

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