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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 005
(PDF, 41 MB)
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Außerdem wurde eine Schautafel aufgestellt, welche teilweise buntes Bildmaterial zu
den Herstellungsverfahren in verschiedenen Phasen der Entwicklung enthält. Hier wird
auf recht anschauliche Weise demonstriert, wie die Produkte der Firma jeweils erzeugt
worden sind.

Im Anschluß an diese Teileinheit sind weitere wichtige, die Industrialisierung auslösenden
und antreibenden Bedingungen, bzw. Voraussetzungen zu erörtern.

2) Voraussetzungen für die Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert

Hier sollten die Schüler insbesondere erkennen, daß verschiedene Voraussetzungen
zusammenkommen mußten, um die dargestellte Entwicklung in Gang zu bringen und
daß die einzelnen Faktoren sich teilweise ergänzten, bzw. wechselseitig bedingten.

Im einzelnen wären folgende Lernziele anzustreben:
Die Schüler erkennen als wichtige Voraussetzungen der Industrialisierung des Lörracher
Raumes,

1. daß günstige Standortbedingungen vorhanden waren; z.B.:

a) Nähe der Schweiz; Basel und das Wiesental gehörten dem gleichen Wirtschaftsgebiet
an, in welchem Zölle noch keine Rolle spielten (Basel als Verkehrsknotenpunkt
).

b) Wasser der Wiese (Eignung als Energieträger und zur Benutzung bei der Behandlung
der Textilien)

c) Arbeitskräftereservoir (in der Landwirtschaft freiwerdende Arbeitskräfte, welche
bereits mit textiler Heimarbeit vertraut waren.)

2. daß das im Lande fehlende, für die Industrialisierung aber erforderliche Kapital aus
dem Ausland hereinströmen mußte (Bsp.: Merians Beteiligung an Küpfers und später
an Koechlins Unternehmen).

3. daß die Pioniere der Textilindustrie dieses Raumes nicht einheimische, sondern ausländische
Unternehmer waren.

4. daß die merkantilistische Wirtschaftspolitik (Gewerbeförderung) der badischen Regierung
den Grund legte für die Anfänge der industriellen Entwicklung im 18. Jahrhunden
. (Hier könnten im Unterricht Auszüge aus dem »Patent« von 1752 und aus
der markgräflichen Werbeschrift - Avertissement - von 1756 eingesetzt werden.)

5. daß diese Politik auch durch sozialpädagogische Ziele motiviert war. (Bsp.: Hebung
des »materiellen und geistigen Wohlstands« durch »Erziehung zur Industrie«; »Segen
« der Kinderarbeit.)

4. daß religiöse Faktoren die Entwicklung mitbeeinflußten. (Bedeutung des Protestantismus
; Ethos der Arbeit; Nützlichkeitsdenken; rationales Denken etc.; Vergleich
oberes - unteres Wiesental)

5. daß die Zünfte aufgrund der fehlenden Städte kaum Bedeutung erlangten und Handel
und Gewerbe nicht beeinträchtigen konnten.

6. daß auch die in dieser Gegend nur locker bestehenden Herrschaftsverhältnisse Handel
und Gewerbe nicht behindern konnten. (Bauernbefreiung in Baden bereits 1783)

3) Strukturelle Veränderungen als Konsequenzen des Industrialisierungsprozesses

Diese dritte Teileinheit müßte verdeutlichen, inwieweit sich in der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts das äußere Gesicht des Lörracher Raumes, seine Sozialstruktur, sowie die
Lebens- und Arbeitsweise der Menschen gegenüber der vorindustriellen Zeit verändert
haben. Hier soll es also darum gehen, Ergebnisse des Industrialisierungsprozesses zusammenzufassen
. Die Schüler könnten dies - zumindest zu einem Teil - mit Hilfe des
recht anschaulichen Textauszuges von Eduard Kaiser, einem Zeitgenossen der Entwick-

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