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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 83
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0085
Die »Gesellschaft zur Beförderung des Guten und
Gemeinnützigen« und die Basler Unternehmer in Lörrach

von Christian M. Vortisch

In der Einleitung des Beitrags über den Lörracher Arbeiterwohnungsbau sind wir auf
die Publikationen und Bemühungen dieser Gesellschaft, heute besser bekannt unter dem
Buchstabenkürzel »GGG«, eingegangen. In den firmengeschichtlichen Kapiteln sind
wir mehrfach auf Persönlichkeiten gestoßen, die in dieser Gesellschaft eine gewisse Rolle
durch ihre Tätigkeit oder als Mitglieder des Vorstandes gespielt haben. Es ist deshalb angebracht
, auch einen Blick auf die Tätigkeit dieser Gesellschaft und die Rolle der Unternehmer
, denen wir in Lörrach begegnet sind, in dieser Gesellschaft zu werfen.

Die Tätigkeit der GGG in Basel

Zusammen mit dem großen Basler Politiker und Philanthropen Isaak Iselin waren
Mitbegründer dieser Gesellschaft: Jakob Sarasin-Battier, der reiche Seidenbandherr im
Weißen Haus am Rheinsprung, und Peter Burckhardt, Andreas Buxtorf, J. R. Forcart,
Andreas Merian und Friedrich Münch. Das war am 30. März 1777. Die Ziele der Gesellschaft
sind in ihrem Namen beschrieben, wir können uns hier auf die praktischen Ergebnisse
der Arbeit der Gesellschaft beschränken. 1807 wurden mehrere allgemeine Bibliotheken
begründet. 1809 entstand durch sie die Zinstragende Ersparniskasse, heute Basler
Sparkasse. 1812 rief die Gesellschaft eine eigene Mädchenschule ins Leben, damals
Töchterschule genannt. Später wandte sie sich der Förderung des Gesundheitswesens
und der Berufsförderung zu. 1844 wurde die Kommission für Fabrikarbeiterverhältnisse
gebildet, die einen Architektenwettbewerb zur Gewinnung geeigneter Pläne für den Arbeiterwohnungsbau
ausschrieb. Ein ausführlicher Bericht gab die Ergebnisse bekannt.
1843 wurden Kleinkinderschulen gegründet - nichts anderes als unsere heutigen Kindergärten
- und 1848 ein Allgemeiner Sparv erein (vgl. den Beitrag über die Gründung der
frühen Sparkassen im Vorderen Wiesental). Es ist nicht möglich, hier alle diese Anregungen
und Institutionen, die z.T. später vom Staat als eigene Aufgabe übernommen wurden
, aufzuzählen. Wir beschränken uns auf die Einrichtungen, die auch auf die Entwicklung
von Lörrach und schließlich auch des ganzen Wiesentals Einfluß gehabt hat.

Genannt seien aber noch die Gründung der »Patria«-Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit
im Jahr 1877, die Gründung des Volkshauses (1900) und der Basler Webstube
(1918). In den Jahren 1875 - 1880, dem Zeitpunkt des größten öffentlichen Einflusses
und der höchsten Mitgliederzahl, repräsentierten die Mitglieder der GGG etwa 30% der
Basler Wohnbevölkerung. Eine geradezu unglaubliche Zahl, die den Einfluß und das
Ansehen dieser Gesellschaft eindrucksvoll widerspiegelt.

Etwas eingehender möchten wir uns mit der Tätigkeit der Kommission für Fabrikarbeiterverhältnisse
beschäftigen. Dazu sei die Festschrift vom 23.5.1902 zur Feier des
125jährigen Jubiläums der Gesellschaft zitiert:

»Unsere Gesellschaft hat sich von jeher mit der Frage der Arbeiterwohnungen beschäftigt
, und es sind die verschiedenen Gesellschaften für diese Aufgabe mit ihr in Beziehung
gestanden. Die älteste derselben, die Aktiengesellschaft für Arbeiterwohnungen
auf der Breite, welche schon anfangs der (18)50er Jahre aus unmittelbarer Anregung unserer
Gesellschaft gegründet wurde, hat in der Mitte der achtziger Jahre ihre Leistungen
in ganz erheblicher Weise durch den Bau neuer und den modernen Ansprüchen mehr
entsprechender Häuser vergrößert. Dagegen ist die Baugesellschaft für Arbeiterwohnungen
, anfangs der 70er Jahre unter unserem Patronate gegründet, nach erfolgreicher
Durchführung ihrer Aufgabe, billige Häuser zu bauen und zu verkaufen, Ende der 80er

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