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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 84
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Jahre in Liquidation getreten.« (Vom Uberschuß wurde das Bläsistift gegründet und erhalten
...) »Unsere Gesellschaft ist beim Betriebe der Kleinkinderschulen seit dem Jahre
1843 durch Delegierte beteiligt und hat denselben wachsende Aufmerksamkeit geschenkt
. ..« Beide Aufgaben standen damals schon in engem Zusammenhang. In Lörrach
haben wir die Gründung zweier Firmen-Kindergärten, bei KBC und bei Sarasin,
gesehen.

Namen, denen wir begegnet sind.

Bei der Vorgeschichte der Fa. Sarasin & Cie. in Lörrach sind wir Jakob Sarasin-Bat-
tier, dem Mitbegründer der Gesellschaft, begegnet. Dessen Sohn, der Deputat Felix Sa-
rasin-Burckhardt, war im Jubiläumsjahr 1827 Vorsteher, sein Sohn Felix, der spätere
Basler Bürgermeister, 1829 Vorsteher der Gesellschaft, heute würde man sagen »Präsident
«. Ihnen folgte des Deputaten Neffe Carl Sarasin-Vischer, der Lörracher Gründer,
nach. Er war 1840 Schreiber, seit 1841 Mitglied der Kommission für Fabrikarbeiterverhältnisse
und 1852 - im 75. Jubiläumsjahr - ebenfalls Vorsteher der Gesellschaft. 1871
wurde dessen jüngerer Bruder Rudolf Sarasin-Stehlin, der andere Lörracher Sarasin der
Gründergeneration, in das gleiche Amt gewählt.

Aber den Koechlin sind wir noch nicht begegnet. Eine Beziehung dieser Mülhauser
Familie nach Basel zeigt sich zu Beginn des 19. Jh. durch ihre Verwandtschaft zum reichen
Handelsherrn Peter Merian. In den frühen Listen der Vorstände der GGG erscheint
aber weder der Name Merian noch Koechlin. Man denkt zunächst nicht an eine
nachweisbare Verbindung zum Kreis der Gemeinnützigen Gesellschaft. Welche Uber-
raschung aber bringt ein Blick in die Genealogie der in Basel eingebürgerten Koechlin.
Der erste Mülhauser Koechlin, der in Basel Bürgerrecht erhielt, 1782, war Hartmann
Koechlin, der Schwiegersohn Isaak Iselins, des Begründers der GGG. Die familiären
Beziehungen in Basel reichten also vielmehr in den unmittelbaren Gründerkreis der Gesellschaft
.

Für das Jahr 1866 sehen wir dann Albert Bischoff-Sarasin, den Chef der Fa. Bischoff &
Söhne, im Amt des Vorstehers der GGG. Adolf Burckhardt-Bischoff, einer der Teilhaber
, und mehrere andere Angehörige dieser Familien sind im Laufe des 19. Jahrhunderts
in die leitenden Ämter gewählt worden.

Daß wir in Gustav Bernoulli-Oswald, dem Inhaber der Tuchfabrik vom Hove &
Comp, von 1867-72, einen der Preisträger der GGG im Wettbewerb von 1851 um Pläne
für Arbeiterwohnbauten vor uns haben, wurde in diesem Beitrag ausführlich erörtert.
Aber auch Mitglieder der Familien Fürstenberger und Labhardt, die im Aufsichtsrat
bzw. im Vorstand der Tuchfabrik tätig waren, finden wir in den Listen der führenden
Leute der GGG. Die Ideen und die Tätigkeit der Basler Gemeinnützigen Gesellschaft
haben sich offensichtlich über ihre Mitglieder und führenden Persönlichkeiten in vielen
Einrichtungen ihrer Firmen auch auf badischer Seite spürbar ausgewirkt, nicht nur in
Lörrach, sondern auch im weiteren Wiesental bis hin nach Zell.

Hier liegt einer der glücklichen Zufälle vor, ohne die die Bilder der Wirtschafts- und
Sozialgeschichte gleichförmig und grau wären. Wir meinen den Zufall, daß Persönlichkeiten
vom Format Imbachs, der Koechlin, Sarasin und Suchard, geprägt durch humanitäre
und protestantisch-reformierte Ideale, persönlich oder durch verpflichtende Tradition
in einer Atmosphäre wirksam werden konnten, die für einige Jahrzehnte bestimmt
war vom sozialen Appell und dem Beispiel verantwortlichen Handelns einer Gemeinnützigen
Gesellschaft und des in ihr tätigen Personenkreises.

Literatur

Paul Siegfried »Geschichte der Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen in Basel
«, Basel 1927

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